Amazon Smile – Spenden für einen guten Zweck?
Ihr werdet es sicher schnell sehen, immerhin sind hier noch die alten Blog-Logos auf den Bildern. Aber ich habe wirklich lange überlegt, ob ich darüber schreiben sollte.
Immerhin ist das Thema spenden gerade jetzt ein Thema, dem man sich weit öfter widmet.
Als ich nun Amazon Smile Ende letzten Jahres entdeckte, war ich im ersten Moment begeistert. Immerhin bestelle ich recht häufig dort. Und wenn Amazon dann regelmäßig einen kleinen Teil von den Einkünften für wohltätige Zwecke spendet, kann es doch gar nicht so schlecht sein, oder?
Das Konzept von Amazon Smile
Durch Anmeldung für das Programm und Nutzung der Sub-Seite smile.amazon.de werden bei jedem Kauf 0,5% an die bei der Anmeldung gewählte Organisation gespendet. Die Auszahlung an die Organisation erfolgt wohl immer erst, wenn eine gewisse Spendensumme zusammengekommen ist.
Für den Kunden entstehen keine Extra-Kosten. Man hat einfach das Gefühl mit seiner Spende etwas Gutes zu tun.
Also meldete ich mich für Amazon Smile an
Das war auch sehr leicht. Nur muss ich nun immer über smile.amazon.de gehen, wenn ich bei Amazon einkaufe. Ansonsten werden meine Bestellungen nicht angerechnet und der Effekt läuft gegen Null.
Über die Amazon-App ist die Nutzung nicht möglich. Ich muss tatsächlich den Browser nutzen, wenn ich mit Amazon Smile Gutes tun möchte.
Darum nutze ich Amazon Smile nicht mehr
Ich hörte tatsächlich schon nach wenigen Tagen wieder damit auf und bringe heute das Thema nur wieder hoch, um euch vor Augen zu halten, dass es bessere Optionen zum Spenden gibt.
Es gibt im Netz zahlreiche Artikel die hinter Amazon Smile blicken und Kritik an dem Konzept üben. Selbst die Verbraucherzentrale und der Bundesverband Deutscher Stiftungen raten von der Nutzung ab.
Warum?
Man muss ganze 10.000€ ausgeben um eine Spende von 50€ zu generieren. Jetzt überlegt mal. Wie viel gebt ihr denn pro Jahr bei euren Amazon-Käufen insgesamt aus? Wann könnte denn eine Spende zusammenkommen?
Jetzt mal davon abgesehen, dass wir auch im privaten Raum eine Spende vornehmen ohne dass die Organisation sie explizit von uns haben möchte, werden bei Amazon Organisationen gelistet, die mitunter selbst gar nicht in der Liste erscheinen möchten. Hier steht Amazon als Vermittler zwischen Organisation und Spender. Das ist zwar schön und gut, eigentlich auch Werbung, aber kann auch nach hinten losgehen. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen war zum Beispiel „not amused“ und ließ sich direkt von der Liste wieder entfernen. So möchte man wohl einfach keine Spendengelder generieren und betrachtet das ganze Konzept sehr kritisch.
Und nun, was ich durch die viele Kritik im Netz erfuhr: Amazon spendete vorher deutlich mehr an so einige Organisationen als nun durch Amazon Smile herausspringt. Sehr schade. Vor allem für die Organisationen, die nur all zu oft auf ordentliche Spenden angewiesen sind.
Warum ich gerade kurz vor Weihnachten auf den Plan bringe
Das erwähnte ich ja eigentlich schon. Gerade zur Weihnachtszeit besinnen wir uns darauf, auch anderen eine Freude zu bereiten und neigen dazu, dies über Spenden vorzunehmen. Ich frage mich selbst ja schon immer, warum wir nur an Weihnachten daran denken, Spenden zu tätigen und nicht auch mal im Frühjahr, Sommer oder Herbst auf die Idee kommen. Es gibt so viele gute Organisationen, die man unterstützen kann und sollte. Und gerade jetzt werden sicher viele das Amazon Smile Programm in Anspruch nehmen.
Erhofft ihr euch durch das Spenden steuerliche Vorteile, dann ist das Amazon Smile erst recht das Falsche, um etwas Gutes zu tun. Denn eine Spendenquittung gibt es definitiv nicht. Erst recht nicht, da höchstens Kleinstbeträge zusammenkommen.
Ihr wollt also nachhaltig etwas gutes tun? Dann geht auf die Suche nach Organisationen und spendet direkt. Amazon Smile kann zwar gut nebenbei laufen, aber bei all der Kritik stehe ich diesem Programm nun mehr als skeptisch gegenüber.
Eure Meinung
Was meint ihr dazu? Nutzt ihr das Programm? Wie geht ihr mit Spenden um? Spendet ihr regelmäßig oder nur zu festen Zeiten im Jahr?