Muss ich beim Martinshorn anhalten?

Anne/ Mai 12, 2017/ Aus dem Leben

Das Thema beschäftigt mich schon eine Weile. Immerhin fahre ich schon gut 13 Jahre Auto.
Nun nahm ich mir mal die Zeit zu diesem Thema etwas zu recherchieren und euch hier mein gewonnenes Wissen sowie Gedanken dazu festzuhalten.

Die Ausgangssitutaion

Stellt euch vor ihr seid mitten im Berufsverkehr unterwegs. Mitten in der Stadt. Es geht nur zähflüssig weiter. Man hangelt sich von Ampel zu Ampel. Die Fahrzeuge vor einem starten nach der eigenen Meinung viel zu spät und verzögern so, dass auch andere noch innerhalb der Grünphase über die Kreuzung kommen.
Dann endlich kommt ihr an eine Stelle, wo ihr über längere Zeit flüssig fahren könnt. Doch dann erklingt eine Sirene – eigentlich Martinshorn – hinter euch. Der Fahrer vor euch tritt plötzlich auf die Bremse und alles kommt wieder zum erliegen.
Aber ist das so richtig? Sollte man anhalten?

Meine Recherche-Ergebnisse

Man beachte an dieser Stell §38 StVO.
Ja, ich habe mich durch die Gesetze gewühlt.

Für euch an dieser Stelle kurz zusammengefasst:

Der Paragraph regelt wann und weshalb welche Kombination von Warnleuchten und Sirenen im Straßenverkehr genutzt werden können und sollen.
Aber auch wie andere Verkehrsteilnehmer zu reagieren haben, wenn Blaulicht und Sirene zum Einsatz kommen.

„Alle übrigen Verkehrsteilnehmer haben sofort freie Bahn zu schaffen“.

Aha, heißt das jetzt, dass andere stehen bleiben sollen, wie es noch zu Beginn meiner Zeit des Autofahrens üblich war?
Ich gestehe an dieser Stelle, dass ich nicht weiß, wann die Gesetzgebung geändert wurde und ob es tatsächlich früher so war, dass man halten sollte. In der Fahrschule wurde es uns noch so erklärt.
Aber die Erfahrung lehrte mich stets etwas anderes.

Wie ich diesen Satz verstehe

Stehen bleiben muss nicht unbedingt falsch sein. Es kommt wohl auch auf die Fahrbahn an. Aber weitaus sinnvoller ist es, dabei zu beachten nicht im Weg zu stehen.
Leider etwas, dass die Leipziger nicht beherrschen. Die meisten bleiben leider tatsächlich einfach auf ihrer Fahrbahn stehen. Ungeachtet, dass sie im Weg sind.
Eine Situation blieb mir besonders im Gedächtnis:
Ich stand mitten im Getümmel an einer dreispurigen Ampel im leipziger Süden als plötzlich die Sirene hinter uns erklang. Es war gar nicht so leicht daraufhin eine Rettungsgasse zu bilden. Rechts fuhren die Fahrzeuge auf den Bordstein. Links ordneten sich die Fahrzeuge, die eigentlich gerade aus wollten, in die Spur zum links abbiegen ein. Ich gehörte zu dieser Gruppe. Es dauerte eine kleine Weile, aber dennoch war recht schnell der Weg frei. Einzig das rücksichtslose Verhalten der nachrückenden Fahrzeuge, als alle wieder auf ihre Spuren zurückwollten, war hier ein Wermutstropfen.

Mein Fazit: Also, müssen wir stehen bleiben?

Nein!
Die Bahn muss frei sein!
Und wie mein Mann so schön sagt: „Selbst wenn du mit 180 Sachen vor ihm herfährst. Du darfst nicht im Weg stehen!“
Wenn das doch nur einer der vielen Leipziger lesen würde, der immer stehen bleibt 🙁

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Über Anne

Teilzeit-Alleinerziehend, Teilzeit-arbeitend, manchmal überfordert, Mama eines zuckersüßen Buben, Soldatenfrau, ein wenig verrückt und mit ganz viel Herz ausgestattet.