Wir gehen heute Cachen!
Na ok, heute vielleicht nicht. Aber der Satz kommt bei uns in der Familie immer öfter vor.
Ebenso:
„Hast du mal geschaut, ob hier in der Nähe einer ist?“
„Hab heute beim Joggen wieder einen geloggt.“
„Ich habe gerade das Rätsel gelöst. Lass uns den mal fix holen.“
Das Cachen macht uns mehr und mehr Spaß 🙂
Was ist das?
Jetzt werden mich die Hartcore-Cacher sicher am liebsten lynchen. Denn die meisten wollen, dass dieses Hobby lieber im Geheimen bleibt. Nur eine ausgewählte Gemeinde solle davon wissen.
Wenn ich deren aggressive Kommentare immer wieder lese brodelt es regelrecht in mir…aber ich schweife schon wieder ab.
Bei Geocaching handelt es sich im Grunde um ein Spiel. Mir fällt kein passenderes Wort dafür ein 😀
Beim Geocaching sind in der Natur kleine Dosen versteckt. Diese können in der Stadt hinter Fallrohren oder an Schildern lauern oder im Wald in einem Vogelhäuschen sein.
Wie man die Dosen findet?
Es gibt die Seite geocaching.com. Dort sind alle Verstecke registriert und man kann sich mit Hilfe der App oder einem GPS-Gerät direkt zu den Koordinaten lotsen lassen.
Es gibt viele Geocaches, die direkt mit Koordinaten vermerkt sind. Aber auch viele, die mit einem Rätsel zum eigentlichen Versteck führen. Oder auch einige, die sich Multis nennen. Bei diesen läuft man meist mehrere Stationen ab bis man die Dose in den Händen hält.
Dose ist dann meist relativ. Es kann tatsächlich eine Lock&Lock Dose sein, aber auch eine Schraube mit Hohlraum oder eine Munitionskiste. Da ist echt viel Spielraum.
In den Kisten sind dann stets kleine Zettel, Bücher oder ähnliches in die man sich eintragen kann. Ebenfalls kann man seinen Fund online in seinem Geocaching.com-Account festhalten.
An sich wird das Geocachen bis heute damit verbunden die Umwelt zu schützen. Die Caches sollen auf besondere Orte aufmerksam machen und wenn man Müll sieht, dann soll man diesen als guter Geocacher einsammeln.
Es gibt da noch eine Menge mehr darüber zu schreiben, aber ich möchte hier nicht noch weiter in die Tiefe gehen 😉 Wenn ich gerade Interesse geweckt habe, dann schaut doch mal auf die Seite. Vielleicht ist das auch was für euch.
Wie wir dazu kamen…
Ich kam durch einen Kollegen darauf. Er erzählte mir Anfang letzten Jahres davon und ich fand es interessant.
Ich muss dazu sagen, dass ich ein absolut fauler Sack bin. Das perfekte Wochenende ist für mich, auf dem Sofa zu faulenzen und mich höchstens fürs essen oder einen Gang ins Bad von dort weg zu bewegen.
Aber mit Kind ist das ein NoGo. Das braucht Bewegung. Frische Luft. Action.
Da erschien das Geocachen als kleines Highlight, dass wir mal testen mussten.
So, wir gehen also cachen…
Seit Juni 2015 suchen wir also ab und an ein Döschen.
Meistens sogenannte Tradis. Möglichst große, damit auch was drin ist. Mein Kleiner liebt es, sich bei den Tauschgegenständen etwas auszusuchen. Nur, wenn ich wieder etwas rein tue muss ich das heimlich machen. Er mag nur ungern etwas zurück lassen 😉
Und was wir seitdem schon für Verstecke hatten.
Viele sind da wirklich sehr kreativ. Da sind wir nur all zu oft echt begeistert.So waren wir schon in einer Nacht- und Nebelaktion (Kind machte Urlaub bei Oma und Opa) am Schnullerbaum in Leipzig.
Oder in einer verlassenen Telefonzelle in einer kleinen Stadt die am Ende der Welt zu liegen schien und doch so idyllisch war.
Auch die Dosen sind nicht ohne.
Ich musste so lachen als ich das Röhrchen am Baum sah. Genau solche Röhrchen habe ich für meine Pillen 😀
Und ich war auch tierisch überrascht als ich diese Mikrodose direkt am Science Center in Glasgow fand. Die war so klein, dass ich lange suchen musste und noch länger brauchte, um das Logbuch wieder rein zu bekommen.
Unsere größte Dose war ein Eimer im Waldboden vergraben. Aber von der Tour schreibe ich noch mal gesondert. Die war so genial, dass sie einen eigenen Eintrag braucht!
Ansteckender Spaß
Wenn ich nun andere Städte besuche, dann schaue ich auch, dass ich mindestens einen Cache einsammle.
So war ich dieses Jahr dienstlich in Freiburg und ein Kollege kroch für mich unter den Stützpfeiler, um den Cache zu heben. Lustigerweise war der Partner, den wir dort trafen, auch leidenschaftlicher Cacher. Win-Win für uns beide 😀
Mein Mann war am Anfang nicht so begeistert. Er ging einfach mit. Immerhin bewegten wir uns so definitiv mehr an der frischen Luft.
Manchmal stachelte er mich an.
„Hast du wenigstens geschaut, ob hier ein Cache ist?“
Seid kurzem hat er den Spaß irgendwie auch für sich entdeckt. Er behauptet zwar, dass er das nur für mich macht. Aber irgendwie hat er nun schon alle Geocaches im Umkreis seiner Kaserne eingesammelt. Und wenn er allein mit unserem Kleinen loszieht holen die beiden noch so manche Dose.
Ich schwöre! Die letzten 15 Dosen haben die beiden allein gemacht!
Für mich ist es ein Highlight, dass er nun dabei ist. So macht es doppelt Spaß.
Und was die Sache noch mehr versüßt:
Er löst leidenschaftlich gern die Rätsel 🙂
Abschließend muss ich noch…
…ein paar Worte zum Titelbild verlieren. Dieses tolle Panorama machte ich unterhalb einer Burg in Schottland. Ich hätte diesen wunderschönen Strand niemals – ich betone NIEMALS – ohne das Geocaching entdeckt.
Das Hobby hat so einige Vorzüge. Ich kann es nur empfehlen 😉