Regional, lecker, gut erreichbar – Das Macis bietet ein Gesamtkonzept für Öko-Fans
Wer mich kennt, weiß, dass ich eine ganz eigene Meinung habe, wenn es um Bio geht. Es kann gut sein, dass diese Meinung durch meine Eltern – beide Landwirte – stark beeinflusst ist. Immerhin kann ich hier auf reichlich Erfahrung zurückgreifen. Wenn ich also nachhaltig, gesund und gut einkaufen möchte, achte ich vor allem darauf, dass es regional angebaut wird.
Am vergangenen Wochenende schaffte ich es endlich, das Macis in der leipziger Innenstadt kennen zu lernen und ich bin als „skeptische Bio-Betrachterin“ durchaus positiv überrascht.
Mein Nachmittag im Macis
Am Sonntag wurden die ersten leipziger Bio-Spitzenköche gekürt. Olaf Herzig und Max-Henry Müller erhielten an diesem Tag diese Auszeichnung samt passender Jacke und feierten es doch tatsächlich mit leipziger Bloggern. Ich durfte dabei sein und genoss ein paar wunderbare Stunden mit einem wirklich leckeren 5-Gänge Menü – gezaubert aus regionalen Produkten.
Ganz nebenbei wurden noch ein paar Wissenslücken zu den teilnehmenden Bloggern gefüllt – mir war gar nicht bewusst, wer sich alles in Leipzig tummelt. Aber vor allem lernte ich ungewöhnliche Kombinationen und auch neue Produkte kennen.
Ich hätte zum Beispiel niemals gedacht, wie lecker ein Wildkräuter-Salat sein kann. Viele der Kräuter kannte ich bis dahin noch gar nicht. Durch diesen ungewöhnlichen Salat wurde ich nun dazu animiert, künftig die Kräuter auf Wiesen näher zu betrachten und ein wenig mutiger im Austesten zu sein.
An dieser Stelle, kann ich euch noch einen Tipp mit auf den Weg geben. Bis zu dem Event im Macis, kannte ich die Haferwurz noch gar nicht. Als sie uns serviert wurde, glaubten wir so etwas wie eine Pastinake vor uns zu haben. Schnell klärte uns Max-Henry auf und überraschte uns mit dieser Kombination mehr als positiv. Die geröstete Wurzel mit dem entsprechenden Mus sowie dem tollen „Knusperzeug“… mir läuft allein bei dem Gedanken noch immer was Wasser im Mund zusammen. Und das tolle: Das Rezept wurde veröffentlicht! Hier geht zum Rezept „Zweierlei der Haferwurz“.
Wer hätte gedacht, dass Butter so leicht herzustellen ist?
Ein Teil des Programms, war das Herstellen von Butter. Einfach durch Schütteln! Das durfte jeder selbst machen und es galt den Rekord von 3 Minuten und 36 Sekunden zu unterbieten. Wie man auf dem Bild sehen kann, brauchte ich mehr als 7 Minuten. Und ich musste das Schütteln auch mehrfach unterbrechen. Zum Beispiel als einer Bloggerin – ich nenne sie jetzt mal nicht namentlich 😉 – den Deckel nicht festhielt und ziemlich schnell in Sahne gebadet vor uns stand.
Es war auf jeden Fall ein Gaudi. Und wer hätte gedacht, wie leicht man Butter selbst herstellen kann. Auch hier kam Bio-Sahne zum Einsatz. Woher diese kam, habe ich leider verpasst. Nehme aber an, dass auch diese aus der Region bezogen wird und im Macis zum Verkauf steht.
Das Macis in Leipzig
Nun aber endlich zum Gesamtkonzept des Macis. Denn neben Bio-Laden mit regionalen Produkten bietet das Macis auch eine Bio-Bäckerei sowie ein Bio-Restaurant. Wirklich viel Bio für eine Skeptikerin wie mich 😀
Was mich aber an diesen Konzept überzeugt, ist die Regionalität.
Zahlreiche Produkte des Macis werden selbst und vor Ort hergestellt. Natürlich werden auch zahlreiche Artikel aus der Umgebung bezogen und namenhafte Bio-/Öko-Hersteller sind ebenfalls vertreten. Doch stets hat man das Gefühl, dass hier nachhaltig agiert wird. Nur wenige Artikel haben längere Anfahrtswege. Und Plastik wird an allen Stellen des Macis so gut es geht vermieden. Was ich bei einem Rundgang im Bio-Markt recht gut erkennen konnte.
Denn während wir in den Markt Einblick erhielten, schrieb ich bereits mental meine Einkaufsliste. Ich entdeckte Honig der Plagwitzer Wanderimkerei, Porridge-Basis die ich mit frischem Obst oder Cerealien verfeinern kann und ein Energytrink aus Trinkpulver. Doch gerade das Kühlregal mit den Gläsern zog mich magisch an. Fertige Saucen und Suppen. Ganz ohne Plastikverpackung wie man sie sonst immer sieht. Allein wegen diesem Regal werde ich das Macis ganz sicher noch mal aufsuchen. Ebenso wegen dem Restaurant und den Maccarons, die mich schon so freundlich anlachten 😉
Was ich nun nicht unerwähnt lassen möchte
Das Event zur Prämierung der frischgebackenen Bio-Spitzenköche wurde mit Unterstützung der Projektgruppe Ökolandbau veranstaltet. Auch wenn ich immer noch skeptisch bin, ob ein Landwirt so einfach auf Bio umstellen kann, denke ich, dass diese Projektgruppe einen guten, nachhaltigen und auch aufklärenden Weg einschlägt. Und in Zusammenarbeit mit Bio-Spitzenköche wird direkt für Bio-Köche und interessante, ungewöhnliche Bio-Rezepte geworben. So schließt sich der Kreis 😉