Trend? Segen? Geldschneiderei? Das Geschäft mit der Elternschaft…

Anne/ Juni 23, 2020/ Aus dem Leben, Elternleben

Ein Punkt der mir von Jahr zu Jahr immer bewusster wird. Denn gerade mit uns Eltern kann man in mancherlei Hinsicht wahres Geld machen. Und irgendwie beschäftigt mich das Thema einfach. Also muss ich mir hier gerade mal ein wenig von der Seele schreiben.

Sobald sich eine Schwangerschaft abzeichnet geht es los. Schwangerschaftsvitamine, Elternratgeber und natürlich kommt dann auch noch der Nestbautrieb. Dann ist das Kind da und natürlich geht es weiter. Varianten von Windeln, Feuchttücher und natürlich die muss die Ausstattung rundum stimmen. Später kommen dann besondere Wünsche bei Spielsachen, der Schulranzen und Schuhe…viele Schuhe dazu.

Der reine Wahnsinn. Und irgendwie stets aktuell. Man hat einfach das Gefühl, dass man Jahr für Jahr mehr für sein Kind ausgibt.

Damals dachte ich noch die Windeln würden das Geld nur so verschlingen. Doch dann kamen Spielsachenwünsche, regelmäßig neue Kleidung und natürlich auch die Schule.

Für all die Dinge, die noch kommen, legen wir tatsächlich regelmäßig etwas beiseite. Immerhin will irgendwann der Führerschein gemacht und vielleicht auch ein Auto gekauft werden. Kosten, die in 10 Jahren vielleicht nur schwer zu stemmen sind. Daher lieber jetzt, wo es geht, etwas sparen und es dann, wenn wir es brauchen, verfügbar haben.

Doch eigentlich möchte ich euch hier mal ein paar sinnlose Anschaffungen zusammentragen, die wir uns in den letzten 8 Jahren hätten sparen können.

Plazentanosoden

Ich ließ mich damals von einer Freundin bequatschen und schickte ein Stück Plazenta bei einem entsprechenden Anbieter ein. Der stellte diese kleinen Kügelchen in verschiedenen Dosierungen her. Totaler Nonsens! Da gibt es allenfalls einen Placebo-Effekt. Ich weiß nicht mehr wie teuer es war. Etwas mehr wie 50€ dürften es gewesen sein. Sinnlos!

Neues Kinderfahrrad

Hier liegt die Betonung auf „neu“! Ein gebrauchtes hätte es für das eine Jahr getan. Aber nein, hier wurde ein Fahrrad für über 100€ gekauft. Nicht von uns. Das kauften die Großeltern ohne vorherige Absprache. Dennoch sinnlos ausgegebenes Geld.

Elternratgeber

Egal welche. Sorry. Gibt sicher gute auf dem Markt und die wenigen, die mir gefielen/ gefallen findet ihr hier auch im Blog. Aber so was wie „Oje, ich wachse“, wo egal welche Stimmung mein Kind hat, ich gesagt bekomme „das ist eine Phase“. Oder „Jedes Kind kann schlafen lernen“. Nein! Das brauch ich nicht und ist auch sinnlos ausgegebenes Geld.

Schulbücher

Im ersten Elternabend sollten wir die Bücherliste ausfüllen. Und bitte alles selbst kaufen. Etwa 100€ zusätzlich zu all den anderen Erstanschaffungen für den kleinen Grundschüler. Nach dem die Lehrerin alle Zettel eingesammelt hatte, erklärte sie was es mit der Leihgabe auf sich hatte. Ha! Die 100€ hätten wir uns sparen können und einfach alles über die Schule beziehen. Seit der 2. Klasse bin ich in der Hinsicht definitiv mehr auf zack.

Jedes Spielzeug, dass der Kleine unbedingt haben musste

Ihr kennt es von den Kids. Sie sehen was im Laden, im TV, in der Zeitschrift. Und sie sterben regelrecht, wenn sie es nicht sofort bekommen. Erst gestern musste ich bei Müller wieder mal ein keifendes Kind hören, dass der Mama durch Gequengel ein neues Spielzeug aus dem Kreuz leierte. Leider lasse ich mich selbst auch oft breit schlagen. Zwar nicht wie die Mutter gestern. Aber dennoch oft genug, dass sich mitunter wirklich sinnloses Spielzeug im Kinderzimmer stapelt. Manches wurde ein mal genutzt und liegt seither in der Ecke. Auf Dauer ein harter Kostenpunkt. Leider auch einer, der sich nur schwer vermeiden lässt.

Was ich hier hätte vermeiden können, ist vieles von dem Spielzeug innerhalb des 1. Lebensjahres. Da gab es einiges, von dem ich mich begeistern ließ und was am Ende unnötig war. Da waren alte Bücher, ein Topf mit Löffel oder einfach eine leere Flasche mit Reis gefüllt bei weitem interessanter.

Mein kleines Fazit

Viele, eigentlich alle Sachen für Kinder sind unglaublich teuer und zum Teil reine Geldschneiderei. Oft werden Eltern dazu verleitet, dieses oder jenes für ihre Kinder zu kaufen. Brauchen es aber am Ende eigentlich gar nicht. Marketingleute sind halt unheimlich kreativ und wissen welche Knöpfe sie bei einem drücken müssen.

Ich selbst versuche mich auf Dauer zu konditionieren öfter über die jeweilige Anschaffung nachzudenken und dem Willen meines Sohnes nicht immer nachzugeben. Mit ihm auch klären, ob er das jeweilige Objekt der Begierde auch wirklich braucht.

Selbst bei Kleidung und Schuhen genau schauen. Denn 20 Hosen und 30 Unterhemden sind definitiv nicht erforderlich.

So, genug von der Seele geschrieben. Und nochmals sorry für meine geistigen Ergüsse…

Trend? Segen? Geldschneiderei? Das Geschäft mit der Elternschaft

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Über Anne

Teilzeit-Alleinerziehend, Teilzeit-arbeitend, manchmal überfordert, Mama eines zuckersüßen Buben, Soldatenfrau, ein wenig verrückt und mit ganz viel Herz ausgestattet.