#Coronatagebuch – Tag 65

Anne/ Mai 20, 2020/ Aus dem Leben

Erwähnte ich schon, dass ich uns bald erkrankt daheim sehe? Oder zumindest in Quarantäne geschickt? Die Vermutung wird leider durch die Schulöffnung und das Verhalten von Kindern wie Eltern gestützt.

Es gibt eben wieder News zum Hygienekonzept unserer Grundschule. Und ich bin baff.

3 Mal Husten und du bist raus

Husten Kinder öfter als 3 Mal, müssen sie nach Hause. Das wäre schon ein Zeichen für Corona.

Problem Nr. 1: Trockene Luft, 25 Kinder auf engem Raum und Maskenpflicht. Und da sollen die Kinder maximal 3 Mal innerhalb von 5 Stunden husten? Ernsthaft?

Problem Nr. 2: Kinder werden kreativ es zu vertuschen. Sie husten verhalten, nicht mehr ordentlich. Ich bin kein HNO, aber ich kann mir denken, dass ein Unterdrücken von Husten nicht gerade gesund ist.

Verräter, Mitwisser oder Verbündeter

Die Kinder werden mit ihren 8 Jahren vor ganz neue Herausforderungen gestellt.

Verpetzen sie andere Kinder, die öfter gehustet haben? Oder gar von Symptomen berichten? Werden sie zum Mitwisser und reden einfach mit niemanden sonst darüber? Oder unterstützen sie ihre Freunde dabei es zu verheimlichen?

Egal wie die Kinder reagieren, ich glaube, es ist ein Stressfaktor für sie.

Ein Beispiel dazu:

Beim Mittagessen setzte sich eine Freundin zu meinem Sohn an den Tisch. Sie begannen ein Gespräch. Über die Regeln und die anderen Kinder. Flüsternd meinte das Mädchen plötzlich: „Wisst ihr was? Ich glaube F. hat Corona. Sie sagt, dass sie Kopfschmerzen hat. Und auch Halsschmerzen. Und sie hustet auch.“

Sagen die Kinder es der Lehrerin? Hat die Lehrerin es selbst bemerkt? Oder geht dieses Mädchen mit möglichen Corona-Symptomen in der Masse unter, verbreitet vielleicht die Krankheit und sorgt dann dafür, dass bald 25 Familien in Quarantäne sind?

Wir haben gerade mal Tag 3 seit Schulbeginn überstanden und ich sehe mich schon bald wieder im Home Office sitzen. Was noch ein Glücksfall wäre, wenn das Mädchen wirklich Symptome und Krankheit haben sollte.

Krank in der Schule?

Ich frage mich aber auch, warum sie dann in der Schule wäre. Wir unterschreiben täglich dafür, dass die Kinder und alle im Haushalt lebenden gesund sind.

Wir Eltern neigen ja fast von Anfang an dazu unsere kränkelnden Kinder in Kita und Schule zu schicken. Ich vermeide es und beiße in den sauren Apfel, höre mir aber immer wieder die Beschwerden von Erziehern und Lehrern dazu an. Oft ist es schlicht aus dem Druck heraus, arbeiten gehen zu müssen. Manchmal aber vermutlich auch aufgrund fehlendem Verständnis fürs Kind.

Nun frage ich mich aber, wie lange es dauert, dass dieses Schema auch in Schule zum Tragen kommt. Dass Eltern für die Gesundheit unterschreiben, ihr Kind aber krank in die Schule schicken. Egal ob mit Corona oder nicht.

#Coronaferien – Tag 65

Hallo,

heute war ich wieder in der Schule. Ich hatte den selben Stundenplan wie gestern. Alles war komisch.

Ich habe eine zu kurze Hofpause gehabt. Die Essensauswahl beim Mittagessen ist ganz schön klein. Es gibt nur eine Sache zu essen. Aber danach durften wir lange raus.

Nach der Schule habe ich Switch gespielt. Dann kam Mama und wir haben die Pakete zur Seen Wanderung abgeholt. Danach haben wir zusammen Geschenke zum Vatertag gebastelt. Und auch noch Muttertag für meine Omas.

Zum Abendessen gab es selbstgemachte Pizza. Lecker. Jetzt esse ich noch ein Schoko-Eis. Bald ist Papa da. Ich freue mich schon.

Bis bald,

Euer Raph

 

#Coronatagebuch - Tag 65

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Über Anne

Teilzeit-Alleinerziehend, Teilzeit-arbeitend, manchmal überfordert, Mama eines zuckersüßen Buben, Soldatenfrau, ein wenig verrückt und mit ganz viel Herz ausgestattet.