Corona-Schutzbestimmungen – Da kippt die Urlaubsstimmung

Anne/ November 2, 2021/ Aus dem Leben

Heute sitzt das Kabinett in Sachsen zusammen und diskutiert die geltenden Verordnungen. Grundlegend habe ich nichts dagegen. Insbesondere nach dem Frust der letzten beiden Wochen.

Urlaub im hohen Norden

Vor zwei Wochen hielten wir uns auf einer Insel in Nordfriesland auf. Niedlich, alles mit Fahrrad erreichbar, abgeschieden. Leider so abgeschieden, dass ich vorab vergeblich nach Infos zu geltenden Corona-Schutzbestimmungen suchte. Die Vermieterin war wenig hilfreich. Wollte selbst nur aktuelle Nachweise 24 Stunden vor Anreise und verwies ansonsten auf die Seite von Schleswig-Holstein. Nur suchte ich mich dort leider dämlich. Sorry.

1,5h in der Warteschlange

Wir Erwachsenen sind alle geimpft und behalten unseren Status auch noch bis Ende des Jahres. Der schulpflichtige 9-jährige dagegen ist noch nicht impffähig und muss sich regelmäßig testen lassen. Daher standen wir an einem Freitagnachmittag beim Testzentrum im Paunsdorf Center Leipzig an. 1,5h! Und kamen 5 Minuten vor Schluss dran. Aufgrund von Personalmangel kam es zu einem Stau. 1,5h in denen ich mir für meinen Sohn die Beine in den Bauch stand.

Zumindest war der Test kostenfrei.

Schulbescheinigung über regelmäßige Tests

Wie wir dann 2 Tage nach Anreise erfuhren:

„Wir vom Tourismus haben die Kultusministerien der südlichen Bundesländer angeschrieben und um Mitarbeit gebeten. Die Schulen sollten allen Kindern, die in den Norden reisen, eine Bestätigung über den regelmäßigen Test aushändigen. Nur die Bestätigung mit einem tagesaktuellen Negativtest wird bei uns anerkannt.“

Nice to know. Nur waren wir nun auf der Insel, hatten keinen solchen Nachweis und das Testzentrum wurde vor zwei Monaten geschlossen. Wirklich nett.

Damit betrieb ich eine Woche Telefonterror samt Mails an alle mir bekannten Stellen der Schule. Als wir nach 7 Tagen endlich jemanden erreichten, stellte sich heraus, dass keiner etwas davon wusste und Bescheinigungen nur für Sportvereine ausgestellt werden. Aber für uns mache man eine Ausnahme.

Damit erhielt ich 2 Tage nach Abreise die Bescheinigung. Wobei die in Sachsen nicht vorgelegt werden muss. Hier genügt die Auskunft, dass das Kind schulpflichtig ist. Aber jeder braut eben sein eigenes Süppchen.

Jeder macht seine eigenen Regeln

Zumindest gab es eine Übersicht zur Gastronomie der Insel samt Öffnungszeiten und in welcher Form die Corona-Schutzmaßnahmen angewandt werden.

So gerieten wir an eine überkorrekte Betreiberin, die neben Impfnachweisen auch PCR-Tests sehen wollte. Das Kind hatten wir zum Glück am entsprechenden Tag noch am Frühstückstisch getestet. Aber dann durften wir uns tatsächlich ganz ohne Maske im angrenzenden Zelt bewegen.

Im vollkommenen Gegensatz dazu gab es eine Betreiberin, die schon an der Tür darum bat Masken abzunehmen. Diese wären seit September nicht mehr verpflichtend. Bei ihr stand übrigens kein Hinweis zu den Regeln auf dem Zettel 😉

Andere fragten kurz nach, warfen einen flüchtige Blick auf die Nachweise und gut wars. Immerhin loggten wir uns auch stets ganz brav mit der Luca-App ein.

Letztendlich waren wir auf der Insel 4 Mal Essen. Das Auf und Ab wurde uns schnell lästig. Und das Abfordern der Nachweise bei Nutzung des zugigen, kalten Freisitzes führte bei uns recht häufig zu einer Menge Fragen.

Ich bin für Einheit und Klarheit

Ich kann es nachvollziehen, dass Länder wie Betreiber selbst wählen können. Finde es aber für Otto-Normal-Verbraucher schlicht zu chaotisch. Jeder kocht sein eigenes Süppchen, jedes Mal muss man sich umständlich über die Sachlage informieren… Da bleibt man Ende tatsächlich lieber daheim, alles andere ist dann einfach zu stressig. Wobei das scheinbar auch das Ziel ist.

Schade, denn Tourismus ist wichtig für die Wirtschaft, aber auch für die eigene Psyche.

Ich bin gespannt, was uns in Kürze in Sachsen erwartet, wäre aber tatsächlich dafür, dass es deutschlandweit einheitliche Maßnahmen statt halbgewalktes gibt.

Und nur mal so am Rande: Ich bin geimpft, kann das Virus dennoch bekommen und übertragen. Womit die 2/3G-Regel eigentlich Nonsens ist. Oder sehe ich das vollkommen falsch?

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Über Anne

Teilzeit-Alleinerziehend, Teilzeit-arbeitend, manchmal überfordert, Mama eines zuckersüßen Buben, Soldatenfrau, ein wenig verrückt und mit ganz viel Herz ausgestattet.