55 Fragen an Elternblogger – Was macht mich und meinen Blog aus?
Da bin ich morgens auf dem Weg zu meiner „Schule“ und lese so ganz nebenbei was die liebe Janina von Perlenmama zu diesen Fragen zu sagen hat.
Und ich bin da ganz bei ihr!
Elternblogs werden zu oft belächelt und das was wir zu sagen haben herunter gespielt. Zudem sind wir Blogger uns selbst oft gar nicht bewusst in welche Richtung unsere Posts sich wenden.
Daher habe ich mich nun auch mal dahinter geklemmt und die 55 Fragen von Raise and Shine beantwortet.
1 Sind Elternblogs politisch?
Ja, jeder hat seine Meinung und die kann man nun mal in einem persönlichen Blog nicht unterdrücken.
2 Wenn ja, welcher deiner letzten Posts hatte politische Relevanz?
Ich muss gestehen, dass ich mir selbst oft nicht bewusst bin, wenn meine Posts politisch werden. Ich versuche so neutral wie möglich zu schreiben. Und doch passiert es eben. Scheinbar wurde daher auch mein Post zu der Erziehungsmethode meines Mannes kritisch betrachtet.
3 Muss jeder Elternblog politisch sein?
Ja, denn sonst ändert sich dich nie etwas. Mit einem Beitrag in seinem Blog kann man gut eine Diskussion anstoßen und so auch öffentlich auf Missstände verstärkt hinweisen.
4 Wie wichtig ist es dir persönlich, gesellschaftlichen Einfluss zu nehmen?
Mir eigentlich gar nicht. Ich will niemanden beeinflussen, sondern einfach zeigen: „So ist es bei uns, lernt daraus, wenn ihr es wollt.“
5 Hast du jemals eine Kooperation im Nachhinein bereut?
Leider mehrfach. Ich liebe die Kooperationen zu Büchern und Sachen für Kinder. Denn damit kann man seine Leser wirklich begeistern. Dagegen habe ich leider einfach aus Interesse, weil ich damit Erfahrungen sammeln wollte, auch andere Koops angenommen. Diese bereue ich vor allem, weil Absprachen nur selten eingehalten wurden. Trotz erbrachter, guter Leistung.
6 Welches Unternehmen wäre dein Traumpartner für eine Kooperation?
Ich würde gern mal über „Reisen mit Kind“ schreiben und hier gern auch die Vorzüge des Bundeswehr Sozialwerks vorstellen. Daher wäre tatsächlich das Sozialwerk mein Traumpartner. Sie geben stets ihr bestes für (Familien-)Angehörige der Bundeswehr und werden dafür leider kaum geschätzt.
7 Liest du selbst gerne Werbung auf Blogs?
Definitiv! Ich habe dadurch schon viele tolle Bücher und eine Menge Spielzeuge gefunden, die wir uns selbst angeschafft haben oder noch anschaffen werden. Die Meinungen von Blogger finde ich auch weit authentischer (trotz Werbung) als manch andere Produktbewertungen.
Ansonsten ist es wirklich interessant zu lesen wie andere Blogger das Thema der selben Kooperation umgesetzt haben.
8 Was macht deinen Blog besonders?
Ganz ehrlich! Ich weiß es nicht. Ich schreibe einfach über das was mir gerade vor die Nase kommt. Mitunter eben auch über unser Leben mit der Bundeswehr und wie es sich auf unsere Familie auswirkt. Vielleicht hebt das Leipziger Mama etwas von Rest ab.
Und ja, ich berichte auch gern über Leipzig selbst.
9 Was kannst du besonders gut?
Reden. Wobei ich mich im Blog tatsächlich noch besser ausdrücken kann und da meine ellenlangen Monologe einfach niederschreibe.
10 Wem würdest du gerne entfolgen, traust dich aber nicht?
Da gibt es keinen. Ich folge bewusst anderen Bloggern und Influencern. Entfolgen kommt mir gerade aus Gründen der Treue gar nicht in den Sinn. Aber ich gebe zu, dass ich meine Follower im Blick behalte und der entfolgen entsprechend würdige.
11 Würdest du im Nachhinein sagen, dass du deinen Blog naiv angegangen bist?
Definitiv. Am Anfang wusste ich gar nicht wo die Reise hingehen sollte. Die ersten zwei Jahre hatte ich nicht mal den Hauch einer Ahnung wegen Kooperationen.
12 Rezepte, Mode und Schminktipps – darf man als emanzipierte Frau über diese Themen bloggen?
Aber auf jeden Fall! Hinter dem Blog steckt nicht nur eine Familie oder Mama. Da ist eine Frau, die sich ausdrücken möchte.
13 Und überhaupt: Vermitteln wir ein einseitiges Frauenbild, wenn wir als Mütter rund ums Muttersein bloggen?
Nein, jede Mutter ist anders und stellt auch auch ganz anderen Herausforderungen. Daher werden sich Blogposts zum selben Mama-Thema auch niemals gleichen.
14 Denkst du manchmal abschätzig über Kollegen und Kolleginnen?
Über Bloggerkolleginnen? Ja, auch ich habe dieses Laster. Denn manchmal frage ich mich, warum so wenig Herzblut in einigen Posts steckt. Es erscheint oft einfach als müssten sie dringend einen Post nach dem anderen rausjagen und vergessen dabei einfach, dass die Texte einfach etwas Liebe brauchen könnten.
15 Was denkt dein Partner über deinen Blog?
Er tut zwar oft sehr abschätzig, aber ich weiß, dass er stolz auf mich ist. Er macht bei seiner Arbeit oft und gerne Werbung für Leipziger Mama. Er inspiriert mich gern und liefert mir ein ums andere Mal Ideen für einen neuen Post. Die schönste Überraschung war tatsächlich, als er mir aus seinem Einsatz heraus Handtücher mit meinem Bloglogo schickte.
16 Wer unterstützt dich beim bloggen?
Mein Mann, mein Sohn und so manche Freundin. Zum Teil selbst Bloggerinnen. Der Zusammenhalt in der Bloggerszene ist beeindruckend.
17 Welche Unterstützung würdest du dir wünschen?
Manchmal von Unternehmen oder Veranstaltern von Events und Messen. Versteht das nicht falsch. Ich will nicht ständig Produkte im Blog vorstellen oder von diesem oder jenem Event berichten. Bisher war ich auch bei all den Events, wo ich gerne hinwollte (i.d.R. auf eigene Kosten). Doch nur all zu oft erhalte ich Angebote von Unternehmen, wo ich mich wirklich frage, ob die meinen Blog auch nur ein Mal angesehen haben, bevor sie mir eine Mail schreiben. Ich weiß ja, dass sie eben nach geeigneten Marketingpartnern suchen. Aber ist denn ein Elternblog eine passende Basis für einen Beitrag zu Casinos und Glücksspiel?
18 Welche Themen kommen in Elternblogs zu kurz?
Nicht direkt Themen, sondern einfach wie es wirklich ist. Denn wir beschönigen gern? Selten wird wirklich mit offenen, dreckigen Karten gespielt. Es wird immer mit dem rosaroten Filter gearbeitet. Und bricht dann doch mal jemand aus dem Schema aus, wird er künftig nur noch auf diesen einen Post reduziert. Ja, hier darf sich die liebe Sylvie angesprochen fühlen. Ich glaube, sie weiß genau welchen ihrer Beiträge ich dabei im Hinterkopf habe.
19 Warum greifst du diese Themen nicht auf? (Oder tust du das?)
Ich versuche es. Auch wenn ich immer versuche es nicht zu hart klingen zu lassen und es mitunter weich formuliere. Leider kam in letzter Zeit das Leben etwas zu kurz im Blog. Ich arbeite aber daran und lasse euch an der ungeschönten Wahrheit teilhaben.
20 Hast du schon einmal jemanden getroffen, den du im Netz toll fandest und persönlich unsympathisch?
Nein. Bisher waren alle so, wie ich sie auch im Netz und ihren Blogs kennengelernt habe. Ansonsten lerne ich Leute lieber live kennen statt im Netz 😉
21 Oder umgekehrt?
Das dann tatsächlich schon eher. Wenn man dass auf der FB-Seite schaut und merkwürdige Parollen oder so findet. Teilweise schon erschreckend.
22 Bist du manchmal neidisch auf den Erfolg anderer Blogger?
Ich gönne jedem seinen Erfolg, doch auch ich blicke manchmal neidisch auf gelunge Posts und coole Kooperationen. Ich wünsche mir dann oft, dass auch ich auf diese Ideen gekommen wäre. Aber wir sind eben alle unterschiedlich.
23 Sind Blogaufrufe ein Indikator für Qualität und Kreativität von Blogs?
Ich habe festgestellt: Nein!
Denn ich kenne tatsächlich tolle Blogs, die irgendwie komplett unter dem Radar bleiben und dabei wirklich gute Inhalte haben. Es hängt oft einfach daran wie gut man seinen Blog vermarktet.
24 Wirst du manchmal für deinen Blog belächelt?
Interessanterweise neige eher ich dazu meinen Blog runterzuspielen statt aufzubauschen. Andere reagieren dagegen oft anerkennend.
25 Wenn ja: Offen oder hinter deinem Rücken?
Wenn, dann wohl hinter meinem Rücken. Immerhin habe ich dergleichen bisher nicht erlebt.
26 Jetzt mal ganz ehrlich: Bist du immer authentisch?
Ich versuche es. Es kann sein, dass ich mal zu weich formuliert habe. Aber ansonsten erhaltet ihr hier die unverblümte Wahrheit.
27 Geht das überhaupt?
Ja. Denn was ist das für ein persönlicher Blog, der (alles) beschönigt? Kann man einen solchen überhaupt noch ernst nehmen?
28 Und wollen deine Leser das?
Ich hoffe doch. Bisher schien auch kaum einer gegenteiliger Meinung zu sein. Denn entsprechende Kommentare halten sich in Grenzen.
29 Was muss passieren, damit du aufhörst zu bloggen?
Da muss eine Menge passieren. Denn ich blogge nun bereits seit 4 Jahren und habe das Gefühl hier meine Berufung gefunden zu haben. Nicht als Job und zum Geld verdienen. Sondern als Hobby, dass mich dauerhaft ausfüllt.
30 Gibt es Posts, die du im Nachhinein bereust?
Nein. Ich bin auf jeden einzelnen meiner Posts stolz. Egal ob spontan getippt oder von langer Hand vorbereitet. Ich habe bisher auch nicht einen gelöscht und werde es auch künftig nicht.
31 Was fehlt der Eltern-Blogger-Szene?
Gute Frage. Hinsichtlich Events und Vernetzung, glaube ich, dass wir ganz gut aufgestellt sind. Leider konnte ich selbst noch nicht an einem Elternblogger-Event teilnehmen. Leider liegen die Termine meist so, dass private Dinge vorgehen. Ich würde also hier einfach vorangegangene Posts anknüpfen und wünsche mir einfach weniger beschönigte Inhalte und mehr Authentizität.
32 Networking ist alles – bist du dabei aktiv genug?
Ich könnte wahrscheinlich wesentlich aktiver sein. Ich unterstütze aber soweit es geht. Teile Beiträge auch bei mir, Kommentiere gern und helfe bei Fragen so gut es geht weiter.
33 Vernetzt du dich gerne mit anderen Bloggern oder tust du es, weil es einfach dazu gehört?
Ich vernetze mich gerne. Denn man lernt tatsächlich sehr interessante Leute kennen. Größere Blogs mit Seitenaufrufen an die ich noch lange nicht herankomme, sind leider oft reservierter und nehmen mich nur sehr selten als eine Bloggerkollegin wahr. Sehr schade, denn ich glaube, dass da auch sehr interessante Persönlichkeiten dahinter stecken.
34 Welche Ziele verfolgst du mit deinem Blog?
Ich nutze meinen Blog als eine Art Ventil. Einfach, um mich selbst auszudrücken. Dabei möchte ich andere über interessante Dinge informieren. Wie tolle Ausflugsziele, die wir auch schon mit unserem Kind besucht haben oder Bücher, die Lesenswert sind…oder eben nicht.
35 Wird es deinen Blog in drei Jahren noch geben?
Definitiv.
36 Und in zehn Jahren?
Ich hoffe doch! Da stecken wir mitten in der Pubertät und es wird eine Menge zu berichten geben.
37 Was kommt nach dem Blog?
Danach? Soweit denke ich dann tatsächlich noch gar nicht. Denn der Blog ist ein Teil von mir. Er begleitet mich, ist ein Hobby, aber eben nicht mein Leben. Da gibt es nämlich noch immer meine beiden Kerle 😉
38 Glaubst du, dass Blogs langfristig eine Zukunft haben?
Ja. Denn es gibt sie nun schon so viele Jahre. Warum sollte es nicht so bleiben?
39 Würdest du gerne aus einer Social Media Plattform (Instagram, Facebook und Co.) aussteigen?
Facebook. Meine Beiträge gehen da ziemlich unter und ich muss ordentlich was machen, dass die Leute sie auch lesen.
40 Was hält dich davon ab?
Noch gibt es treue Seitenfans, die sich die Zeit nehmen auf meiner Seite vorbei zu schauen. Zudem nutze ich Facebook insbesondere wegen der Gruppen, um mich mit anderen Bloggern auszutauschen.
41 Realität oder Inszenierung – Was möchtest du auf Instagram sehen?
Realität. Inszenierung gibt es genug und wird langsam wirklich langweilig.
42 Wie lange noch, bis der nächste „heiße Scheiß“ Insta und Pinterest ablösen wird?
Es gibt schon ein paar aufstrebende Lösungen, die es versuchen. Und ich glaube, es wird nicht mehr so lange dauern. Wenn Vero zum Beispiel etwas mehr Zulauf bekommt, könnte das noch ein richtig gutes Produkt werden.
43 Würdest du dich über eine neue Social Media Plattform freuen?
Noch eine, die ich befüllen und beaufsichtigen muss? Da müsste ich wirklich meine anderen Netzwerke überdenken.
44 Oder hättest du Angst davor?
Vor einer neuen Plattform? Nein, ich teste gerne aus und prüfe, ob sie zu mir und meinem Blog passen.
45 Warum hast du mit dem Bloggen angefangen?
Davon habe ich schon sehr oft geschrieben. Damals war eine Freundin für meine Tipps dankbar und meinte, dass ich das doch mal öffentlich auf einer Seite zusammenfassen könnte. Daraus wurde dann irgendwie mein Blog und wuchs stetig.
46 Bist du stolz auf das, was du tust?
Aufs bloggen? Ja. Auf meine Familie und wie wir leben? Ja. Sonst würde ich euch ja nicht so authentisch wir möglich davon berichten 😉
47 Machst du dir manchmal Sorgen um deine Daten und um die deiner Familie?
Ja. Daher nenne ich hier nie den Dienstgrad meines Mannes, die Namen meiner Männer werden nirgends aufgeführt und das Gesicht meines Sohnes ist niemals als Ganzes zu sehen. Ich werde wohl auch nie Arbeitsstellen, Kita-Namen oder den Namen der Schule hier posten. So viel Datenschutz sollte mindestens eingehalten werden.
48 Welcher Kollege / welche Kollegin fasziniert dich (als Blogger und als Mensch)?
Da gibt es einige und ich würde vor allem meine Mädels von den Leipziger Familienbloggern hier anführen. Wir alle sind so individuell und dennoch macht jedes Treffen tierisch Spaß und ist für jeden sehr informativ.
49 In welchem Bereich würdest du dich gerne weiterbilden?
Tatsächlich mache ich gerade eine Blogfremde Weiterbildung. Aber wenn es ums Bloggen geht, würde ich gern mal zu einem Elterblogger-Event und dort neue Eindrücke gewinnen. Aktuell lebe ich da eher von Informationen aus zweiter Hand.
50 Was würdest du gerne an deinem Blog verändern?
Mich nervt aktuell das Layout etwas und ich überlege mir hier ein neues zu zulegen. Vielleicht ein etwas übersichtlicheres. Das ist aber aktuell nur eine Idee.
51 Hast du Texte im Entwurfsordner, für deren Veröffentlichung dir der Mut fehlt?
Ja. Aktuell sind sehr viele Beiträge noch im Entwurfsstatus. So verliere ich Themen, die ich behandeln möchte, nicht aus den Augen. Aber es gibt da tatsächlich so 2-3, wo mir noch der Mut und die Kreativität für geeigneten Worte fehlt.
52 Liest du Blogs aus persönlichem Interesse oder aus strategischen Gründen?
Aus persönlichem Interesse. Strategisch legt ja irgendwie nahe, dass man seine Konkurrenz auscheckt. Doch so fühle ich mich in der Elternblogger-Szene nicht. Wir können alle das selbe Thema haben und doch schreibt jeder anders. Zudem folge ich auch Technik- und Buchblogs.
53 Welche Elternblogs hast du selbst als erstes gelesen?
Ich habe tatsächlich angefangen zu bloggen ohne erst andere Elternblogs zu lesen. Doch als ich dann so manches Mal Mut und Kraft brauchte, um weiter zu machen, las ich bei anderen rein. So kam ich auf Berlin Mitte Mom und diverse andere Blogger (einige davon sind leider nicht mehr aktiv).
54 Liest du diesen Blog auch heute noch?
Berlin Mitte Mom? Immer wieder gern!
55 Oder gibt es ihn vielleicht gar nicht mehr?
Es wäre für mich tragisch, wenn Anna ihren Blog dicht machen würde. Sie ist für mich irgendwie ein Idol geworden.
Also 55 Fragen sind wirklich heftig. Da kann ich noch so sehr versuchen mich kurz zu fassen und letztendlich könnte ich wohl zu jeder einzelnen Frage einen ganzen Beitrag füllen.
Wie sieht es bei euch aus? Stellt ihr euch der Herausforderung und beantwortet diese 55 Fragen?
Ich selbst fand es ganz gut, um mich auf meine Wurzeln zu besinnen und auch zu sehen, wo ich weiterhin mit meinem Blog hinmöchte. Ein paar Ideen werde ich sicher bald umsetzen 😉