Sylt und Frankfurt von Pech & Schwefel | Sommer-Tunika und kurze Hose
Heute liegen Sylt und Frankfurt ungewöhnlich nah bei einander. Pech & Schwefel macht es möglich.
Zudem gibt es ausnahmsweise mal einen Bericht zu zwei Schnitten in einem Post, mit vielen Fotos und auch mal unterschiedlichen Stoffen. Dann lege ich nun mal los.
Über den Schnitt Frankfurt und meine Erfahrungen dazu
Man mag es kaum glaube, aber hier geht es mal um eine Hose 😀
Kurz, mit Bundfalten, mal mit Reißverschluss, mal ohne und dafür mit Gummizug und natürlich auch endlos erscheinenden Taschen.
Ich wurde darauf vor allem aufmerksam, weil Ricarda diese Hose aus Kord fertigte und Leggins oder Strumpfhosen darunter trug.
Es sah halt einfach so aus, wie all die Jugendlichen seit einigen Jahren gern auf die Straße gehen. Ich selbst schloss mich dieser Moderichtung bisher nicht an. Ich fühlte mich einfach immer wie eine graue Maus und bevorzugte schlichte Schnitte.
An sich ist ja Frankfurt auch sehr schlicht. Nur die Kombinationsmöglichkeiten und Stoffe geben hier wirklich viel Spielraum. Denn die Taschen reichen fast bis zum unteren Saum und man bekommt echt viel rein. Zumindest wenn man darauf steht mit echt vollen Taschen herum zu laufen 😀
Ich habe den Schnitt als Kombi-Schnitt (ein mal mit Reißverschluss, ein mal mit Gummisaum) direkt nach Veröffentlichung bei Pech & Schwefel erworben.
Leider traute ich mich da erst nicht ran. Ich fand einfach nicht den richten Stoff und auch der Reißverschluss machte mir eine Heidenangst.
Irgendwann zeigte sich Ricarda mit diesem hellblauen, relativ dünnen Jeansstoff und ich wollte direkt auch genau so eine Hose nähen. Also kaufte ich den Stoff bei Alles-für-Selbermacher und machte mich an die Arbeit.
Meine erste Hose!
So manches Mal war ich etwas verunsichert. Lege ich den Schnitt richtig rum auf? Komme ich da nicht durcheinander? Aber nein, es klappte. Innerhalb eines Nachmittags hatte ich die Hose nahezu fertig. Nur vor dem Knopfloch scheute ich noch. Denn sowas hatte ich bis dahin auch noch nie gemacht und meine Maschine hatte leider auch keinen Knopflochstich.
Kurz zum Ergebnis meiner ersten Hose und auch ersten Frankfurt: An sich sitzt meine Kaufgröße 36 echt gut. Nur beim Knopfloch habe ich mich etwas verschätzt und das sieht nicht ganz so toll aus. Leider hatte ich damals auch beschlossen die Nähte mit dunklem Garn zu machen. Das sieht nicht ganz so schön aus. Dennoch bin ich mit dem Ergebnis zufrieden und trage die Hose auch recht gern.
Über den Schnitt Sylt und meine Erfahrungen beim Nähen und Tragen
Bei Sylt handelt es sich um eine weite, fließende und schnell nähbare Tunika.
Es ist möglich, diese Tunika mit Rundhals, aber auch mit V-Ausschnitt zu nähen. Im Großen und Ganzen ähnelt der Schnitt sehr einem Poncho. Durch Schließen der Seiten wird aber schnell eine Tunika daraus.
Hier war ich etwas skeptisch, ob mich nicht eine 36 sehr in der Bewegung einschränken würde. Tatsächlich war meine erste Version sogar einen Tick zu groß. Das kann jedoch auch am Stoff liegen.
Hierbei handelte es sich um eine schöne, lilafarbene Baumwolle mit weißen Punkten. Ich habe den Stoff aus einem kleinen, niedlichen Laden mit allerlei Nähbedarf und einer kleinen Auswahl an Stoffen im Leipziger Ring-Cafe. Den Laden entdeckte ich nur durch Zufall und auch nur, weil das Pilatesstudio, zu welchem ich wöchentlich gehe, direkt daneben liegt.
Das Nähen der Tunika ging tatsächlich sehr schnell von der Hand. Ich frage mich nur, warum Ricarda bei der Linie für den Rundhalsschnitt nicht direkt die Nahtzugabe mit einbezog. Aber sei es drum. Ich lernte hier spätestens nach der ersten Tunika schnell dazu. Nur das Säumen erschien mir wirklich endlos und nervenaufreibend, denn selbst bei einer 36 ist das eine ganz schöne Länge, die man bearbeiten muss.
So und hier nun meine Kombination beider Schnitte
Die Hose Frankfurt nähte ich aus einem Baumwollstoff, der sicher eher für Dekomaterialien wie Kissen oder Bepolsterung gedacht war. Es handelte sich hier um ein Reststück, welches ich bei einem leipziger Stoffladen für knapp 5€ kaufte. Dort stöbere ich immer mal gern und finde ab und an auch tolle Jersey-Stoffe für Shirts und Tücher für meinen Sohn 😉
Jedenfalls war der Stoff nur bedingt dafür geeignet. Beim Nähen ließ er sich zwar gut verarbeiten, aber nach dem Waschen ist die Hose nun stark verknittert und sollte vor dem Tragen unbedingt gebügelt werden. Mit einer Leggins oder Strumpfhose habe ich sie noch nicht kombiniert. Aber der Herbst ist im Kommen und da werde ich es sicher mal versuchen.
Die Tunika Sylt nähte ich aus einem echt rutschigen, dünnen, knitteranfälligen Javanaise von Alles-für-Selbermacher. Er ist weiß mit kleinen Käfern. Das Zuschneiden und Nähen war der Horror. Und ich bin mir sicher, dass die eine oder andere Stelle nicht ganz korrekt ist. Dabei sah der Stoff so toll aus.
Was mich am meisten ärgert: Er verknittert stark. Bevor ich diese Fotos machen konnte, musste ich die Tunika erst mal bügeln. Danach legte ich sie beiseite und wollte sie später wieder anziehen. Leider war sie dann schon wieder so arg verknittert. Ich sage es rundheraus: Ich hasse diesen Stoff!!!
Mein Fazit und noch ein kleines Highlight
An sich sind die Schnitte toll. Nur leider bedingt Alltagstauglich. Es war für mich wirklich schwer den passenden Stoff für beide Näh-Projekte zu finden und ich war letztendlich so manches Mal ziemlich verzweifelt.
Über die Tunika kann man leider keine Jacke ziehen. Denn das zieht die Ärmel unangenehm nach oben. Aber hier handelt es sich eh vielmehr um einen Sommerschnitt.
Der Schnitt zu der Hose hat meines Erachtens besonders bei dem Knopfloch seine Schwächen. Hier ist es ziemlich schwer die korrekte Stelle zu treffen, wenn man noch nicht ein einziges Knopfloch genäht hat. Selbst beim zweiten oder dritten wird es nicht besser. Dennoch ziehe ich die Hosen gern an. Nur eben bevorzugt mit längeren und weiten Oberteilen darüber 😉
So, und hier nun noch ein kleines Highlight.
Ich musste nämlich unbedingt ein Foto machen:
Undzwar von meinem zuckersüßen Fotografen:
Natürlich wird auch dieser Post wieder bei RUMS verlinkt