Gürteltasche für kleine Pokemon-KARTEN-Sammler
Seit mein Kind zur Schule geht, gehört auch er zu den eifrigen Pokemonkarten-Sammlern. Ich dachte doch wirklich, dass dieser Zug an uns vorüber gehen würde. Immerhin reichte es ja eigentlich schon, dass er so schon von Pokemon besessen ist.
Er liebt die Serie, hat zwei Build-A-Bear-Pokemon und seit Heiligabend auch das Spiel für die Nintendo Switch. Durch verschiedene Zeitschriften hatte er bereits 3 Karten. Sie waren mal eine Beilage. Und ganz schnell wollte er mehr haben, um sie in der Schule mit seinen Freunden tauschen zu können. Aber dazu schreibe ich euch an anderer Stelle noch mal.
Denn heute geht es um die Tasche, die mein cleverer Sohn bei mir in Auftrag gab, um darin seine Pokemonkarten mit in die Schule nehmen zu können ohne auch nur eine davon zu verlieren.
Das braucht ihr für eine Pokemonkarten-Tasche
- Kunstleder oder einen festen Baumwollstoff (etwa 20x30xm)
- Reißverschluss 14cm*
- Karabiner*
- 15cm Gurtband mit 40mm Breite*
- Aufnäher nach Wunsch – unseren Pikachu habe ich von hier*
Und natürlich das Schnittmuster zur Pokemontasche mit all den praktischen Maßangaben 😉
Und so wird die Pokemonkarten-Tasche genäht
Eines Vorweg: Ich habe diese Tasche ohne Futterstoff genäht. Bei Kunstleder ist das meiner Meinung nach einfach nicht erforderlich. Zudem wäre das für diese Anleitung wohl auch zu viel geworden, wenn ich euch die Sachen mit dem Futterstoff noch hätte erklären müssen 😀
Schneidet euch als erstes die einzelnen Teile zu. Vorder- und Rückseite wurden bei uns aus orangenem Kunstleder gefertigt. Die Seitenteile vom Reißverschluss ebenso. Der Reißverschluss wurde farblich auf den Stoff für den Boden – hier blaues Kunstleder – abgestimmt. Leider hatte ich kein blaues Gurtband mehr parat, aber so konnte ich ein Reststück von einem grauen verarbeiten.
Die Nahtzugaben sind in den Maßen enthalten!
Bringt nun erst mal eure Deko am Vorderteil an. Beachtet dabei, dass ihr mindestens 1cm – besser noch 1,5cm – platz zu allen Seiten lasst. Denn da ist die Nahtzugabe und es könnte sonst passieren, dass ihr später über eure Deko nähen würdet.
Ich selbst bin leider nicht so gut darin, Patches anzubringen. Bei mir wird es immer schief und ich rutsche gern mal bei den Nähten ab. Aber meinen Sohn stört das zum Glück so gar nicht und er findet seine Sachen dadurch tatsächlich noch cooler.
Bringt nun auch den Gurt an der Rückseite an. Zieht dazu den Karabiner über das Gurtband. Das zu etwa 1/3 der Gesamtlänge des Gurtbandes. Wenn ihr so wie ich einen Karabiner gekauft habt, der etwas zu schmal für das 40mm breite Gurtband ist, ist das tatsächlich gar nicht so schlimm. Denn der Karabiner wird ja hier gut fixiert und bewegt sich hinterher eh kein Stück mehr.
Postioniert den Karabiner von der Oberkante her mittig und von der Kante selbst ein Stückchen entfernt. Das Gurtband sollte dort etwa 1,5cm Abstand zu der Kante haben. Das kürzere Stück Gurtband liegt unten. Das längere Stück wird eingeschlagen. So liegen die Enden direkt an der Rückseite der späteren Tasche und können auch nicht auftrieseln. Näht ein Viereck an den Kanten des Gurtbandes entlang – auf der Seite vom Karabiner etwa 1cm von der Kante entfernt – und in der Mitte noch ein Kreuz von Ecke zu Ecke des frisch genähten Vierecks.
Nun ist der Reißverschluss dran. Nehmt euch diesen und einen der Kunstlederstreifen für die Oberseite. Legt beides Kante auf Kante – rechts auf rechts – aufeinander und fixiert es euch mit Nadeln oder Klammern. Mit einem Reißverschluss zusammennähen. Der Fuß schließt ebenfalls mit den Kanten links ab.
Das Kunstleder umklappen und eine weitere Naht knappkantig auf der rechten Seite am Reißverschluss entlang setzen.
Mit dem zweiten Kunstlederstreifen ebenso verfahren.
Nehmt euch nun den breiten, langen Streifen Kunstleder, der zum Boden der Pokemonkarten-Tasche wird. Legt ihn rechts auf rechts auf den soeben fertig gestellten Reißverschlussstreifen. Die schmale Kante des hier blauen Streifens ist ungefähr 1cm von diesen tollen Metallabschlüssen entfernt. Ich meine damit diese Metallstopper vom Reiverschluss, damit hier der Zipper nicht runterrutschen kann. Es dürfte am Bild unten mehr oder weniger an der linken Seite zu erkennen sein, dass hier nicht die Kanten der Kunterlederstreifen miteinander abschließen.
Näht die Streifen aufeinander. Die Naht wird so gesetzt, dass die Metallstopper später nicht mehr zu sehen sind. Klappt den breiten Streifen um und näht die beiden Streifen nochmals zusammen. Die Naht liegt knappkantig zum unteren – hier orangenen – Streifen.
Verfahrt auf der anderen Seite genauso. Es kann etwas tricky werden, wenn ihr die obere Naht setzen wollt. Denn nun habt ihr bereits einen Ring. Und der ist nicht wirklich groß 😀 Aber nur Mut und etwas Geduld.
Jetzt könnt ihr den soeben genähten Ring mit der Vorderseite der künftien Tasche verbinden. Die Stoffe liegen wieder mal rechts auf rechts. Damit alles passt, habe ich mir erst die Mitte des Vorderteils und dann die Mitte beim Reißverschlussteil gesucht. Entweder ihr setzt wie ich eine kurze Naht bei einer Nahtzugabe von 1cm oder steckt es erst mal nur fest. Sucht euch anschließend die Mitte bei beiden Teile für die Unterseite und dann an den Seiten.
Bevor ihr nun mit 1cm Abstand zu den Kanten ringsum beide Teile verbindet, schneidet ihr noch bei den Rundungen der Vorderteils den frisch genähten Ring leicht ein. Damit lässt er sich besser bei den Rundungen annähen. Es reicht ein Einschneiden von etwa 0,5cm.
Ringsum mit 1cm Abstand zu den Kanten beide Teile zusammennähen. Das klappt am Besten, wenn das Vorderteil unten liegt. Bei den Rundungen den Stoff des „Rings mit Reißverschlussteil“ leicht falten. Ggf. über diese Stellen ein Mal mehr nähen.
Nun wiederholt ihr diese Schritte mit Fixieren an den jeweiligen Mitten, dem Einschneiden der Rundungen und dem Falten ebendieser mit dem Rückteil der künftigen Tasche.
Achtet dabei darauf, dass der Karabiner nach unten geklappt ist und ihr das Gurtband nicht mit einnäht.
Wenden und dem Pokemonkarten-Sammler überreichen. Der wird die Tasche erst mal mit knapp 100 Karten befüllen, auf und nieder hopsen und kaum zu bremsen sein 😉
Für Fotos musste ich ihn doch tatsächlich einfangen und zum Stillhalten ermahnen 😀
Mit dem Karabiner ist die Tasche eben immer dabei und die Karten können nicht verloren gehen. Mein Sohn ist seither der Hit bei den Sammelkartentauschtagen und wird mit neidischen Blicken wegen seiner Tasche beäugt.
Ich bin mal gespannt, wann er mich auffordert, dass ich auch für seine Freunde welche nähen soll 😀