Fahrradschau in Berlin 2017
Wie versprochen, kommt hier mein Bericht zu der „Messe“, die wir am Wochenende besuchten.
In Berlin findet seit Freitag die Fahrradschau statt. Wir schnupperten hinein und kamen mit vielen tollen Eindrücken zuürck.
Die Fahrräder vor Ort
Der Eintrittspreis war mit 15€ recht gepfeffert, aber für das was wir bereits an den ersten Ständen der Aussteller entdeckten, konnten wir den Preis mehr als nachvollziehen.
Wir gelangten als erstes in den Bereich der eBikes.
Ich wusste gar nicht, dass die Akkus mittlerweile schon so klein sind! Es war wirklich sehr beeindruckend auf welchem Stand die Technik hier schon ist. Aber noch weitaus beeindruckender sind die Designs.
Ich kam aus dem Staunen schon gar nicht mehr heraus.
Ich muss gestehen, dass es mir besonders die Fahrräder aus Naturmaterialien angetan hatten.
Das Coco Mat ist ein Hollandfahrrad aus Griechenland und der Shop, der bei der Messe vertreten war, ist aus Spanien. Also ein sehr europäisches Fahrrad 😀 Noch während der Messe suchte ich danach im Internet und mit 1500€ hat es für die Qualität einen akzeptablen Preis.
Dieses Fahrrad konnte nur noch das Fahrrad von Coh&Co toppen.
Bei dem tollen Muster hatte ich spontan strahlende Augen. Für die Aussteller war ich damit ein gefundenes fressen und wir unterhielten uns angeregt auf Englisch über ihr Produkt.
Ich hätte damit auch eine Runde drehen dürfen. Aber wir waren etwas in Zeitnot, weshalb ich ablehnte. Aber ich wollte es zumindet mal kurz anheben. Sollte ich mir je ein solches Fahrrad kaufen, ist eines der wichtigsten Kriterien, dass ich es anheben kann. Mit einem Gewicht von gerade mal 8kg war das Rennrad wirklich ein Leichtgewicht.
Nützliches Zubehör
Wusstet ihr, dass Leipzig zur Hochburg der Fahrraddiebstähle gehört? Bei uns wurde schon mehrfach der Keller aufgebrochen. Leider ging dabei jedes Mal mindestens ein Fahrrad hopps.
Daher informierten wir uns bei der Messe auch zu Schlössern. Eines, dass mir besonders gefiel, ist das TwistLock aus Titan. Der Hersteller ist aktuell noch ein Einzelkämpfer und sein Stand gehörte zu den Kleinsten. Aber mit dem schlichten Schloss weckte er reges Interesse.
Wie sicher ist es? Wie funktioniert es?
Also er selbst sagt, dass es Gelegenheitsdiebe aushält. Kneifzange & Co. haben keine Chance gegen das Titanschloss. Einem Profidieb hält es dagegen nicht stand. Aber mal ehrlich, welches Schloss schafft das schon? Sogar unser Abus Faltschloss hat man schon geknackt. Das Schloss steht unter Spannung und lässt sich trotz des hochwertigen Materials flexibel „aufdrehen“.
Dieser Wind- und Regenschutz sorgte bei meinem Mann und mir zu ein paar Lachern. An sich ist das ja schon etwas sehr praktisches. Immerhin ist so die Chance trocken zu bleiben deutlich höher.
Dennoch meinte mein Scherzhaft, dass man bei Gegenwind wahrscheinlich nicht mehr von der Stelle kommt.
Ich glaube, die Frauen am Stand nahmen es uns etwas krumm. Eigentlich können sie uns nicht gehört haben, aber sie schauten ziemlich verbissen in die Runde.
Daher gingen wir dann lieber nicht zu ihnen.
Aber ein Foto musste dennoch sein 😉
Einen Aussteller, den ich euch hier mit ans Herz legen möchte ist Lumabag.
Uwe Arndt näht seine Taschen selbst. Mittlerweile natürlich nicht mehr allein. Aber fing damit nun mal allein an.
Das besondere an Lumabags: Sie sind aus Baumwollstoffen angefertigt. Dadurch, dass die Stoffe bzw. Taschen mit Wachs behandelt wurde, sind sie wasserabweisend.
Die tolle Tasche hier auf dem Bild verbirgt vorne eine weitere Besonderheit. Es wurden Halterungen für die Anbringung an Fahrrädern mit eingearbeitet. Am liebsten hätte ich direkt eine dieser Taschen mitgenommen. Aber leider könnte ich aktuell nicht alle ihre Funktionen nutzen. Den Grund erfahrt ihr am Ende dieses Posts.
Kleine, versteckte Highlights
Bei so etwas nun ja, technisch angehauchtem wie einer Fahrradmesse muss man immer mal wieder versuchen sich von der Masse abzuheben.
Man musste auch sehr genau hinsehen, um es zu entdecken. Aber die Klopapierrollenhalter-Achse und die aus Fahrradketten gefertigte Spinne wollte ich euch an dieser Stelle nicht vorenthalten.
Rahmenprogramm
Events und Ausstellungen gehören einfach zu einer Messe. Bereits beim Einlass kamen viele – vor allem Aussteller – mit ihren Fahrrädern. Bereits da war ersichtlich, dass hier viel mehr los ist, als einfach ein paar Stände mit Fahrrädern oder Zubehörteilen.
Ich habe euch mal zwei Videos von dort mitgebracht. Es war schon sehr lustig, wie hier mit dem wohl aktuellsten Fahrrad ein kleiner Wettkampf für Messebesucher inszeniert wurde 😀
Ich war auch über das Bike-Polo sehr überrascht. Wahrscheinlich braucht man dafür Spezialräder. Oder was meint ihr?
Ich fand auch die Wettkämpfe mit den Mountainbikes sehr eindrucksvoll.
Es waren wirklich alle Altersklassen vertreten. Auch Kinder, die kaum älter als mein Sohn waren.
Mir lief es dabei tatsächlich eiskalt über den Rücken. Wahrscheinlich bin ich einfach zu sehr Glucke, aber ich selbst kann mir nicht vorstellen, dass mein Kind jemals diesen Sport ausübt.
Warum wir dort waren
Tja, was verschlägt uns Leipziger gerade zu dieser Messe nach Berlin? Immerhin haben wir sowas auch ab und an in Leipzig!
Ganz einfach. Mein Mann wollte endlich sein Fahrrad abholen.
Wir hatten mit dem aus Bremen stammenden Aussteller Faserwerk vereinbart, dass wir das mit Bambusrahmen ausgestattete Fahrrad bei ihm abholen.
Ja! Das neue Fahrrad meines Mannes ist aus Bambus.
Tobias von Faserwerk fertigt jeden Rahmen auf Maß. Ich könnte mich immer noch bekringeln, wenn ich daran denke, wie ich meinen Mann in den ulkigsten Positionen vermessen musste 😀
Den Auftrag erteilte mein Mann Ende 2014. Es dauerte eine Weile ehe alle Details geklärt waren. Da Tobias im Großen und Ganzen ein Ein-Mann-Betrieb ist und nur gelegentlich durch Freunde und Bekannte unterstützt wird – und weil mein Mann auch ziemlich gutmütig ist – zog sich die Fertigung bis letztes Jahr hin.
Typisch Männer, waren eben nicht wirklich alle Details des Fahrrads geklärt. Dadurch musste der Rahmen kurz nach Lieferung wieder zurück nach Bremen. Zum Nachbessern. Dabei kam es leider auch noch zu einem Transportschaden durch Hermes. Ich frage mich wirklich wie die mit dem Paket umgegangen sind. Immerhin hatte der Rahmen schon einen ordentlichen Riss erhalten.
Danach war man insbesondere wegen der Lieferung per Spedition skeptisch. Also vereinbarten Tobias und mein Mann, dass die Übergabe bei der Messe erfolgt.
So hatten wir auch gleich die Gelegenheit nach einem neuen Fahrrad für mich zu schauen.
Seit dem letzten Einbruch in unseren Keller (fast schon ein Jahr her) habe ich leider kein Fahrrad mehr 🙁
Aber dafür nun wirklich viele Ideen, die mein Mann umsetzen muss. Ob er wohl was anständiges in aktzeptablen Kostenrahmen mit folgenden Wünschen umsetzen kann?
- Holz- oder Bambusrahmen
- Statt Kette einen Riemen
- Leicht
- Mit einem dicken fetten E
Oh, und noch ein Hinweis zum dem kleinen Laufrad: Das Gefährt ist komplett aus Bambus gefertigt! Nur der Sitz ist mit Leder bezogen und die Räder natürlich aus Gummi.
Schade, dass mein Kind sowas nicht mehr braucht 😉