Hebammen im St. Elisabeth Leipzig

Anne/ Mai 7, 2014/ Aus dem Leben

Oh, was für eine tolle Frau mich doch auf der Wochenbettstation betreute. Die war so toll, dass ich sie manchmal hätte fressen können.
Leider wussten wir anfangs nicht wer das war. Also meine Zimmergenossin und ich. Zwei Tage nach der OP machte sie Visite und trug kein Namensschild mit dem wir sie hätten zuordnen können. Jedenfalls kam sie zur Visite und meinte: „Hier steht, dass Sie noch Schmerzmittel bekommen.“ Ich dachte mir nichts weiter dabei. Ey, hallo, ich hatte eine OP durch. Und das war gerade mal 2 Tage her! Plötzlich: „Die brauchen Sie nicht mehr! Das schaffen Sie schon!“ Äh, wie jetzt? Sie sagte es mit der Autorität einer Assistenzärztin. Also nahm ich es ernst. Wir wussten ja nicht wer sie war. Die Schwestern waren geschockt als ich es erzählte und fragten sich wer das war. Sie brachten mir noch ein, zwei Tage Schmerzmittel. Aber die Zeiten zwischen den Tabletten wurden immer weiter gestreckt.
Zudem erhielt ich zusätzlich Kühlakkus, um diese auf die Wunde zu legen. Ein Traum, sag ich euch. Das war so angenehm! Dann kam diese nette Dame wieder. Ich hatte geklingelt und wollte nach einem neuen Akku fragen. Sie hatte auf das Klingeln reagiert. Als ich nun nach einem Akku fragte, ihre Antwort: „Die brauchen Sie nicht mehr! Das schaffen Sie schon!“ Ich war baff! Und wollte es schon ernst nehmen. Aber die Schwestern – ich habe diese Frauen geliebt – brachten mir dennoch welche.
Als mir nun mein Kleiner die Brustwarzen wundgenuckelt hatte und ich jedes Stillen mit absoluten Schmerzen ertrug, ging ich in meiner Not drei Tage nach dem Kaiserschnitt zur Schwesternstation. Ein weiter Weg! Aber ich schaffte es. Ich klopfte. Sie kam heraus. Den Tränen nahe bat ich um etwas, was mir helfen würde. Creme, Stillhütchen…irgendwas! Ihre Antwort: „Das schaffen Sie schon! Sie brauchen nichts!“
Diese Frau, die mir erbetene Hilfe und Maßnahmen zur Erleichterung versagte, war nichts weiter als eine Hebamme! Das bekam ich erst einen Tag vor Entlassung heraus. Hätte ich es eher gewusst hätte ich Terz gemacht. Schön und gut, dass Sie autoritär sein konnte. Aber springt man so mit frischgebackenen Müttern um? Arg! Diese Frau sollte mir nicht mehr über den Weg laufen.
Im Gegensatz dazu war die polnische Hebamme bei der Entbindung wirklich toll und ein Ruhepol.
Lasst euch also nicht auf der Nase herumtanzen und fordert ein, wenn ihr was braucht!

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