Mit dem Familienbetreuungszentrum beim Handballspiel in Leipzig

Anne/ Oktober 9, 2017/ Aus dem Leben, Bundeswehr

Ich bin absolut keine Sportskanone ? Aber es wurde mir mehrfach empfohlen dieses Event einfach mal mit zu machen.
Was für ein Event?
Das Handballspiel zwischen dem leipziger Verein SC DHfK und dem Gegner TuS N-Lübbecke.
Sagte ich schon, dass ich keine Sportskanone bin? Ich habe nämlich keine Ahnung von Handball, kenne keinen der Vereine, war noch nie bei einem Match in irgendeiner Arena und eigentlich noch nicht mal bei einem Konzert oder so.
Ich bin eben nicht der Typ für sowas.
Dennoch brachen mein Sohn und ich am gestrigen Sonntagmorgen auf, um uns dieses Spiel anzusehen.
Und wisst ihr was? Im Großen und Ganzen hatten wir echt viel Spaß.
Alle, die vom Familienbetreuungszentrum eingeladen wurden trafen sich an einem Sammelpunkt, begrüßten einander und erhielten Eintrittskarten. Auch ein Gruppenfoto wurde wieder gemacht und ich werde dieses sicher wieder bei den Mitarbeitern des FBZ abfragen. Mittlweile kennen diese schon unsere Gesichter und viele Geschichten die hinter uns stehen. Es gibt eben immer ein offenes Ohr und es ist schön so viel Rückhalt zu bekommen. Nun weiß ich übrigens auch, wer uns die Karten für die Messe vergangene Woche schickte und wir konnten uns noch mal persönlich bedanken.
Nach dem Einlass hielten mein Sohn und ich direkt auf den Fanshop-Stand des SC DHfK zu und der potenzielle Fan wurde erst mal mit Schal und Pompons ausgestattet. Mit den Pompons machten wir dann noch lange ganz viele Faxen 😀
Leipziger Mama - Handballspiel in Leipzig
Vor Spielstart gab es noch eine kleine Führung durch die Arena Leipzig. Die Dame gab sich echt viel Mühe, aber verstehen konnten wir sie dennoch nicht. Sie war eben nicht laut genug für unsere recht große Gruppe.
Ursprünglich wollte mein Kleiner in den Kids-Club. Aber als ich meine Späße mit ihm trieb und es offen ließ, ob ich ihn wieder dort abholen würde, wollte er dann doch nicht mehr dahin. Eigentlich hätte ich hier den Braten schon riechen müssen. Aber später mehr dazu.
Ausgestattet mit Brezen, Saft und für mich eine Cola, ging es zurück zu unseren Plätzen. Dort verschüttete ich erst mal ordentlich Saft. Aber egal. Musste ich halt erst mal alles wieder sauber machen, mein Kind bespaßen und ganz nebenbei lernte ich meinen Sitznachbarn kennen. Seines Zeichens aus der Bundeswehr ausgeschieden, seine Frau ist noch bei der Bundeswehr tätig und beide sind eingefleischte Fans des SC DHfK. So bekam ich erst mal eine kleine Einführung in die Regeln vom Handball und all den tollen Sachen, die einfach nur Fans wissen.
Ein Beispiel: Der Gegner wird IMMER nur so ganz nebensächlich und neutral vorgstellt. Der eigene Verein dagegen richtig hochgehypt. Mit Nebelschwaden, Maskottchen, Cheerleadern, Kinderbegleitung und Einmarsch wo die ganze Halle brüllt. Boah. Sowas hatte ich noch nie erlebt.
Leipziger Mama - Handballspiel in Leipzig
Bei dem Spiel selbst war ich von den vielen Time-Outs, den krassen Fouls die mit einem freundschaftlichen Klaps auf den Allerwertesten direkt ausgeräumt wurden und den lustigen Typen mit ihren Schrubbern fasziniert. An sich war vieles ähnlich wie bei Fußball und auch Basketball. Die Regeln habe ich dennoch nicht ganz verstanden.
Aber die Stimmung und meine Sitznachbarn mit ihren gebrüllten Kommentaren machten das allemal wett. Immer wenn ich was nicht verstand, erklärten mir die Fans das direkt.
Mein Kleiner saß anfangs noch auf meinem Schoß und klatschte wie verrückt mit. Dafür gab es ja diese faltbaren Dinger. Aber irgendwann verlor er die Lust und wollte auch eigentlich wieder heim. Also durfte er mit meinem Handy spielen. Damit war er auch gut beschäftigt.
Kurz nach der Halbzeit war aber schon klar, dass es etwas nicht stimmt. Er fühlte sich warm an, klagte über Kopfschmerzen und auch über Schmerzen in der Brust. Da er am Morgen wieder mal im Bad rumgealbert hatte und dabei mit seinem Hocker ins kippeln geriet, woraufhin er mit der Brust schwer gegen das Waschbecken stieß… naja, ich machte mir direkt Sorgen. Nur warum klagte er erst jetzt wegen den Schmerzen? Und nicht schon Stunden vorher.
Ich beschloss also es ein wenig zu beobachten. Auch wenn mir direkt der Gedanke ans Krankenhaus kam. Er war beim Spielen mit meinem Handy auch gut abgelenkt.
So konnte ich noch die letzten Minuten des Spiels miterleben. Und die letzten beiden Minuten hatten es echt in sich. Denn immer wieder gab es Time-Outs und Leipzig kämpfte Verbissen um doch noch den Sieg zu erringen. Es war laut, es gab raunen, stöhnen, jubel. Und doch blieb es bei einem Gleichstand. Was das bedeutet, weiß ich nicht. Muss aber wohl schlecht sein, da wohl schon letzten Donnerstag etwas schief lief.
Leipziger Mama - Handballspiel in Leipzig
Nach dem Spiel traten wir den Heimweg an und waren trotz kleinem Stau bereits kurz nach 15 Uhr wieder zu Hause. Dort verfrachtete ich meinen Sohn sofort aufs Sofa, wo er noch ein wenig spielte und Fernseh guckte. Leider ging ihm nicht besser. Er jammerte viel und brauchte vor allem meine Nähe.
Es ging auch viel eher als sonst ins Bett. Dort schläft er jetzt, wo ich diesen Beitrag schon schreibe. Und jetzt, wo er live geht und von jedem gelesen werden kann, mache ich mich mit meinem Sohn auf den Weg zum Arzt. Denn auch wenn wir nicht direkt in die Notaufnahme fuhren, möchte ich es lieber abklären lassen.
Dennoch hatten wir einen schönen Tag, ein paar schöne Erinnerungen und wieder was, von dem wir dem Papa berichten konnten. Denn auch er freut sich, wenn wir trotz seiner Abwesenheit viel erleben und so gut betreut werden.

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