Phantom der Oper in Leipzig

Anne/ Januar 17, 2017/ Aus dem Leben

Wer meinen Blog aufmerksam verfolgt oder auch ab und an meine Bilder bei Instagram sieht, weiß, dass ich meinem herzallerliebsten Gatten Tickets für das Phantom der Oper im Gewandhaus Leipzig schenkte.
Nun möchte ich gut eine Woche danach mal über diesen Abend berichten.

Ganz kurz zur Vorgeschichte

Mein Mann wollte schon immer dieses Musical sehen. Das sagte er mir oft. Als ich mir die Tickets noch nicht leisten konnte bekam er von mir die DVD mit Maske. Leider lieh er diese irgendwann mal einer Bekannten. Wir sahen die Box nie wieder.
Dann geriet es bei mir etwas in Vergessenheit.
Letztes Jahr sprach ich mit meinem besten Freund darüber, was wir unseren Partnern zu Weihnachten schenken könnten. Seine Frau ist Opernsängerin und er wollte sie mit dem Besuch eines Stücks in Deutschland überraschen. Damit brachte er auch mich wieder darauf, dass ich meinem Mann Tickets für das Phantom schenken wollte.
Damit war es gesetzt.
Nun gab es nur ein geringfügiges Problem.
Leipziger Mama - Phantom der OperMein Mann hatte keinen Anzug mehr. Und in seinem gewohnten Schlabberlook zu einem schicken Abend zu zweit?
Nö!
Ich nötigte ihn bereits lange vor Weihnachten dazu sich einen zu kaufen. Er wusste nicht warum. War genervt. Aber irgendwann beugte er sich.
Als er dann zu Heiligabend das Paket im Paket auspackte, strahlte er von einer Backe zur anderen. Damit hatte er nicht gerechnet.
Traumplätze zu dem Musical, dass er sich immer schon live ansehen wollte.

Zum Musical selbst

So groß die Freude war und so stolz ich auch war das richtige gekauft zu haben, so sehr fiel ich dann während des Stücks auf die Nase.
Phantom der Oper mit Weltstar Deborah Sasson
Ich dachte, dass der Zusatz dieses Stück irgendwie besonders macht. Immerhin kostete eine Karte ganz nach Andrew Loyd Webber Manier 72 €!
Es stand auch immer schön Musical dabei. Welthit. Aber leider nirgends was zum Inhalt.
Und umso überraschter war ich dann während des Musicals.
Die Hauptdarstellerin sah selbst vom Balkon alt aus. Nicht wie die 20-jährige, die sie sein sollte. Sie klang auch alt. Der Inhalt war leicht anders als wir ihn kannten. Aber spätestens bei den Liedern war klar, dass hier was nicht stimmt.
Deborah Sasson ist 57 Jahre alt! Und sie sang die Christine.
Nach ein wenig Recherche stieß ich dann auf eine Bewertungsseite zu Musicals. Und mir klappte die Kinnlade runter.
Die Songs hatte die Hauptdarstellerin selbst geschrieben! So anders als die bekannten, so viel E-Gitarre. Zu modern. Das empfand jedenfalls ich so. Und viele Kommentare gingen in die selbe Richtung.
Im Nachhinein stimme ich den negativen Kommentaren der Seite zu.
Scheinbar ist das wirklich ein Stück, dass sich eine alternde Sängerin zurecht gebastelt hat, um an ihrem Ruhm festzuhalten. Selbst die Einlagen der Direktoren sowie die Opernsängerin machten es nicht besser. Und dann das ganze noch zu solch hohen Preisen!
Ich bin maßlos enttäuscht und schäme mich meinem Mann diese Karten gekauft zu haben. Ich bot ihm bereits an, dass ich mit ihm noch mal zum „Original“ gehe. Aber er ist derzeit so abgeschreckt, dass er sofort ablehnte. Ich kann es ihm nicht mal verübeln.

Fazit

Wir hatten zwar einen schönen Abend zusammen und konnten uns endlich mal wieder schick machen, aber das Musical war einfach nicht das was wir erwartet hatten.
Wer das Original kennt: Geht nicht dorthin! Bitte! Ich flehe euch an! Ihr werdet jeden Cent bereuen!
Wer das Original nicht kennt: Hier wird euch ein Stück geboten, dass wohl recht nah am Buch sein soll. Ja, das Phantom der Oper basiert auf einem Buch. Wundert euch nicht, dass die Christine so tief und zu stark nach Opernsängerin klingt. Die Preise sind etwas gepfeffert. Für einen ersten Einblick genügen die günstigeren Plätze. Wenn ihr Fans sein solltet, dann könnt ihr immer noch mehr dafür ausgeben.
Und jetzt bitte! Erklärt mir einer warum die Christine am Ende als Carmen auf der Bühne stand? Das kapiere ich bis heute nicht! Daran kann ich mich beim Original irgendwie nicht erinnern.
 

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