BLOUSON.jacke nach dem Schnitt von Leni Pepunkt | Gefüttert und wendbar
Diese Jacke brachte mich beim Nähen zum Heulen. Aber nicht, weil ich sie gefüttert nähte. Sondern weil ich beim Reißverschluss auf beiden Seiten Stylefix einsetzte und damit die Nähmaschine ordentlich zickig war.
Aber lasst mich erst mal berichten, was die BLOUSON.jacke so besonders macht.
Über den Schnitt BLOUSON.jacke von Leni Pepunkt
Dieses Jahr scheint Blouson wieder in zu sein. In fast allen Bekleidungsgeschäften sieht man mindestens eine davon. Ebenso ist es aktuell bei den Schnitt-Designern. Auch die überschlagen sich derzeit damit einen Schnitt zur Blouson herauszubringen. So begegnete er mir eben nicht nur bei einer meiner Lieblings-Schnittquellen.
Dennoch wollte ich den Schnitt von Leni Pepunkt. Warum?
So genau kann ich es gar nicht benennen. Da sich die Schnitte alle so sehr ähneln, kann man ja schwer sagen, dass es Liebe auf den ersten Blick war.
Aber ich habe schon 2-3 Schnitte von Leni genäht und weiß, dass sie bei mir gut sitzen, gut zu nähen und mit verständlichen Anleitungen sind. Zudem ist die Blouson von Leni etwas figurbetonter, was sie für mich dann doch attraktiver machte.
Meine Herausforderungen beim Nähen BLOUSON.jacke von Leni Pepunkt
Ja, da gab es einige. Denn der Schnitt an sich ist einlagig ausgelegt und dementsprechend auch in der Anleitung beschrieben. Da mir aber mein toller Pelikan-Stoff von Alles-für-Selbermacher zu dünn erschien und ich es nicht mag, wenn man die Nähte innen sieht, wollte ich hier unbedingt Futter mit einarbeiten.
Herausforderung 1: Passende Größe finden
Ich nähe normalerweise eine 36. Die passt immer und sitzt wie sie soll. Bei Jacken gehe ich dann aber auf Nummer sicher und nehme immer eine Größe höher. Also eine 38. Aber laut Maßtabelle hätte ich ganz ohne Änderungen usw. eine 40 nähen müssen. Ich war schon recht erschrocken.
Aber wisst ihr was? Ich habe einfach eine 40 genäht. Mit Futterstoff! Und wie ihr seht, passt sie mir sehr gut.
Herausforderung 2: Ärmelbündchen
Da ich ja keine sichtbaren Nähte wollte musste das Ärmelbündchen so genäht werden, dass die Naht zwischen Außen- und Futterstoff liegt. Da ich erst letztes Jahr einen Wendemantel nähte und da die Ärmel wieder auftrennen musste, wusste ich wie ich mich dieser Herausforderung stellen musste.
Denn es verdrehen sich gern die Ärmel und dann wird es auch später mit dem Wenden nichts. Aus meinen Erfahrungen heraus wende ich die einzelnen Teile immer so, wie sie auch später liegen würden, ziehe sie an und fixiere die Nähte der Ärmel mit ein paar Nadeln. Man muss zwar dennoch ein wenig alles im Kopf hin und her wälzen, aber dann wird es tatsächlich leichter die Teile zusammenzufügen.
Herausforderung 3: Der Saum
Wie man von vorn sieht, geht die Kante des Außenstoffs etwas weiter nach unten und schneidet sozusagen in den Bündchenstoff ein. Sorry, ich kann es einfach nicht besser umschreiben. Jedenfalls ließ ich wie im Schnitt angegeben die volle Länge dieser Kante beim Außenstoff dran und dafür beim Futterstoff komplett weg.
Die Herausforderung bestand dann darin an dieser unteren Kante alle drei Stoffe so zu verbinden, dass keine unschönen Kanten oder Falten entstanden und dennoch alles gleichzeitig zusammengenäht wurde. Wenn man langsam und vorsichtig näht, ist das tatsächlich machbar.
Übrigens hatte ich mich beim Kauf ordentlich vertan und mein Stoff war von der Breite her unzureichend. Daher habe ich einfach das umgesetzt, was in der Anleitung für die größeren Größen stand. Nämlich so zugeschnitten, dass ich drei Stücke hatte. Eins so lang wie der Rücken und zwei so lang wie ich es für die Vorderteile benötigte. Sieht gut aus und ließ sich Problemlos nähen 😉
Herausforderung 4: Der Reißverschluss
Meine größte und bisher ungelöste Herausforderung!
Das Einnähen an sich war kein Problem. Dank StyleFIX. Und genau das Zeug brach mir am Ende das Genick. Es handelt sich dabei um die letzte Naht nach dem Wenden. Denn dann sollte der Stoff am Reißverschluss so fixiert werden, dass er sich nicht in den Zähnchen verfangen kann und auch eine schöne Kante entsteht.
Tja, die will bis jetzt nicht schön aussehen. Zumindest von innen. Denn von außen sieht man es dank des Musters kaum. Das Problem besteht darin, dass die Nadel beim Nähen verklebt und zwischendurch einzelne Stiche auslässt. Damit gibt es mitunter 1-2cm keinen Stich der hält und im Grunde ist dort noch immer alles offen.
Leider musste ich beim Nähen auch feststellen, dass der Reißverschluss ein ganz klein wenig zu kurz ist. Aber eine längere Größe – auch extra gekauft – war dann deutlich zu lang. So lebe ich nun mit einer nicht ganz halsnah verschließbaren Jacke. Gibt ja Halstücher 😉
Mein Fazit zur BLOUSON.jacke von Leni Pepunkt
Trotz der vergossenen Tränen liebe ich sie. Das liegt aber vor allem am Stoff und auch an allem was wir nun schon zusammen durchgemacht haben. Man siehe dazu Herausforderung 4.
Leider musste ich schon feststellen, dass die Kombination von zwei Sommersweat-Stoffen für Temperaturen jenseits der 23 Grad zu warm ist. Da ich mich aber nun schon so gut durchgefuchst habe, kann ich mir tatsächlich vorstellen sie erneut – aber einlagig wie in der Anleitung – zu nähen.
Schnitt: BLOUSON.jacke
Stoff: passende Stoffe