Feindiagnostik
Da war ich also nun an das Sofa gefesselt und malte mir die schlimmsten Sachen aus. Ich bin ein Mensch, der gern auf alles vorbereitet ist. Also machte ich mir gedanklich eine Liste was zu tun ist, wenn dieses und jenes eintrifft. Sollte ich wieder Probleme haben, dann ist das Uni-Klinikum die richtige Adresse. Sollte ich die 30. SSW schaffen (damals in der 21. SSW für mich noch eine Ewigkeit hin) kann ich mich auch an das St. Georg wenden. Und ab der 36. SSW ist erst das St. Elisabeth wieder die passende Adresse.
Erst die Feindiagnostik riss mich wieder aus dieser Starre.
Mein Mann kam mit. Der Chefarzt der Gynäkologie des St. Elisabeth führte sie durch. Er hatte etwas beruhigendes an sich, dass einem alle Sorgen nahm. Er untersuchte uns gründlich. Nahm alle Maße von Rosy. Prüfte die Lage der Plazenta und wie der Muttermund aussah.
Alles bestens! Nichts von einer Ablösung der Plazenta, einer drohenden Blutung oder sonstigen Anomalien zu sehen!
Mir fiel ein Mount-Everest-großer Stein vom Herzen.
Etwas, dass uns von diesem Tag am meisten im Kopf verblieb war das Bild der Füße. Leider gab es kein Foto. Aber stellt euch eine schwarze Blase vor und da nebeneinander zwei kleine Füße. Wunder-wunder-wunderschön! Da hüpft einem das Herz vor Rührung 🙂
Aber ein kleines Geschenk gab es dennoch (immerhin war es wenige Tage vor Weihnachten):
Als ich das Profil sah musste ich mir eingestehen, dass ich genetisch total verloren hatte. Er sah schon jetzt voll und ganz wie der Papa aus.