Lesesonntag: „Die Mitternachtsbibliothek“ von Matt Haig

Anne/ Mai 14, 2023/ Leseecke, Roman

Ich habe schon vor längerem das Cover auf allen möglichen Kanälen entdeckt. Es reizte mich, der Inhalt damals aber noch nicht.

Über „Die Mitternachtsbibliothek“ von Matt Haig

Stell dir vor, auf dem Weg ins Jenseits gäbe es eine riesige Bibliothek, gefüllt mit all den Leben, die du hättest führen können. Alles, was du jemals bereut hast, könntest du ungeschehen machen. Genau dort findet sich Nora Seed wieder, nachdem sie aus lauter Verzweiflung beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. An diesem Ort zwischen Raum und Zeit, an dem die Uhrzeiger immer auf Mitternacht stehen, hat sie plötzlich die Möglichkeit, all das zu ändern, was sie aus der Bahn geworfen hat. Aber kann man in einem anderen Leben glücklich werden, wenn man weiß, dass es nicht das eigene ist?

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Meine Meinung zu „Die Mitternachtsbibliothek“ von Matt Haig

Direkt mit Veröffentlichung als Taschenbuch war bei mir die Leselust für diese Story geweckt. Es klang für mich faszinierend, dass Nora verschiedene, alternative Leben kennen lernen kann. Und so stürzte ich in das Abenteuer.

Eigentlich ist es sehr traurig. Denn Nora steckt in einer tiefen Depression und hat jeglichen Lebenswillen verloren. Durch das Erleben der alternativen Leben, die ihr durch all die Entscheidungen entgangen sind, die sie auch in ihren Selbstmord trieben, findet sie aus ihrem Abgrund zurück und erkennt, dass jedes Leben lebenswert sein kann.

Ich war einfach nur fasziniert, wie tiefgründig Matt Haig die Story aufgebaut hat. Teilweise fühlte ich mich an Sophies Welt erinnert. Nur ohne diese extrem trockenen Passagen der Philosophen. Zum Teil war es erschreckend. Denn Nora steckte in Leben drin, die ein gewisses Wissen erwarteten. Sie war Sängerin – kannte aber DEN HIT der Band nicht, sie war Klimaforscherin – hatte aber keinen Schimmer was man da so macht, sie war Profisportlerin und Motivationssprecherin – hatte aber davon so gar keine Ahnung. Jedes Mal hatte sie den extremen Mut sich in das Leben zu stürzen. Auch wenn nur Halbwissen vorlag und sich auf diese anderen Erfahrungen einzulassen.

Die Mitternachtbibliothek wurde für mich zu einer kleinen Therapie. Auch ich habe meine Probleme mit der Depression. Aber so wie Nora lernte ich, dass man bereute Taten und Entscheidungen einfach hinter sich lassen muss, sich selbst akzeptieren wie man ist und positives fördern sollte. 

Jedes Leben hat seine Tiefen, aber jedes Leben ist lebenswert!

Bewertung: 5 von 5 Sternen
ISBN: 978-3426308257
Verlag: Droemer TB

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Über Anne

Teilzeit-Alleinerziehend, Teilzeit-arbeitend, manchmal überfordert, Mama eines zuckersüßen Buben, Soldatenfrau, ein wenig verrückt und mit ganz viel Herz ausgestattet.