Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie | Rezension

Anne/ Juni 2, 2017/ Fantasy, Leseecke, Young Adult

Sobald ich den Trailer für den Film sah, war ich regelrecht besessen davon dieses Buch zu lesen.
Ja, es ist Jugendliteratur. Ja, die Protagonistin bringt einen manchmal zum Verzweifeln. Und ja, ich habe „Und täglich grüßt das Murmeltier“ mit Bill Murray gesehen. Nicht nur ein Mal!
Also bestellte ich mir dieses Buch und las es in jeder verfügbaren, freien Minute. Ja, deswegen bloggte ich im Mai etwas seltener 😉
So, nun zum Buch.

„Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“ von Lauren Oliver

Es geht in diesem Buch um Samantha Kingston – von allen Sam genannt. Sie gehört zu einer Clique beliebter Mädchen und hat scheinbar den perfekten Freund. Ja, ich schreibe bewusst scheinbar. Ich bin immerhin schon 31 und kann bereits nach dem ersten Kapitel sagen, dass der Typ ein ziemliches Arschloch ist.
Aber weiter im Text. Sam ist hübsch, beliebt und hat die drei besten Freundinnen, die man sich wohl vorstellen kann. (Auch hier bin ich persönlich anderer Meinung, aber dazu später mehr.) Der 12. Februar, ein Freitag und Valentinstag in der Schule, sollte eigentlich ein Tag wie jeder andere sein. Außer natürlich, dass sich alle Rosen zuschickten und man  als angesagt gilt, wenn man die meisten Rosen bekommen hat.
Doch dann ereignete sich ein Unfall und nichts war mehr wie zuvor. Starb Sam dabei? Hätte sie irgendwas anders machen können, um es zu verhindern? Zieht das Leben wirklich an einem vorbei, wenn man stirbt?

Meine Meinung zu „Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“

7 Kapitel. 7 Tage aus dem Leben von Samantha Kingston. 7 Mal der 12. Februar.
Meiner Meinung nach sind Sams Freundinnen ziemliche Zicken. Lindsay, die den Ton in der Gruppe angibt und wohl schon immer beliebt war, hat die wohl schlimmste und rüchsichtsloseste Art, die man sich nur vorstellen kann. Im Umgang mit anderen und auch im Straßenverkehr. Aber wie sollte es anders sein? Niemand hält diese Zicke auf. Elody und Ally sind auch nicht viel besser. Ich würde sie jedoch vielmehr als Mitläuferinnen bezeichnen.
Zu dieser Erkenntnis kommt auch Sam irgendwann. Aber sie liebt ihre Freundinnen dennoch. Und weiß auch, dass sie sie lieben.
Dann wäre da noch der „perfekte“ Freund. Doch bereits im ersten Kapitel (dem ersten 12. Februar) gesteht sich Sam ein, dass er es nicht ist. Und das sie ihn auch nicht liebt. Gut so, er ist wirklich ein Arschloch. Das zeigt er dann auch zum Ende des Buches mehr als deutlich. Aber hier fand ich es gerade witzig, wie Sam ihn hereingelegt hat. Unschlagbar 😀
Es gibt in diesem Buch so viele Verzwickungen. Was ist mit der Dreiecksbziehung zwischen Alex, Kathi und Brianna – von der übrigens nur zwei wissen? Was ist mit Kent – Sams Freund aus Kindertagen, den sie heute nicht mal mehr mit dem … ansehen würde? Und was hat Juliet – von allen gequält und als Psycho bezeichnet – mit allem zu tun?
Ich will hier nicht zu viel verraten, aber ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Es war in den letzten Wochen ständig dabei und hat auch ein wenig gelitten. Ich sollte wohl mal meine Handtasche waschen 😀
Anfangs machte mich Sams Verhalten noch kirre. Aber ihr Entwicklungssprung von Kapitel zu Kapitel war erstaunlich. Natürlich war auch mal ein Rebellentag dabei. Mir gefiel der Tag am Besten als sie begriff was wirklich wichtig ist.
So ganz war es nicht wie bei Bill Murray und „Täglich grüßt das Murmeltier“. Er durchlebte den Tag oft genug, um perfekt Klavier spielen zu lernen. Sam dagegen musste nur 7 Mal durch den selben Tag durch, um zu begreifen, wie sie aus dieser Endlosschleife ausbrechen konnte. Das Ende war für mich überraschend. Sehr überraschen sogar…

Über die Autorin Lauren Oliver

Lauren Oliver lebt heute in Brooklyn. Als leidenschaftlicher Bücherwurm hat sie früher Bücher nicht nur verschlungen, sondern auch direkt Fortsetzungen zu diesen geschrieben. Irgendwann entwickelte sie dann ihre eigenen Geschichten. Nach ihrem Philosophie- und Literaturstudium arbeitete sie kurz bei einem Verlag in New York.
„Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“ erschien bereits 2010, begeisterte seither schon viele und wurde nun verfilmt. Ich bin mal auf dessen Umsetzung gespannt 😉

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Über Anne

Teilzeit-Alleinerziehend, Teilzeit-arbeitend, manchmal überfordert, Mama eines zuckersüßen Buben, Soldatenfrau, ein wenig verrückt und mit ganz viel Herz ausgestattet.