Der Medienkonsum meines 8-jährigen Sohnes – Vor Corona-Pandemie
Nachdem ich dieses Jahr von dem Interessanten Seminar rund um den Medienkonsum berichtet habe, muss ich doch einfach mal einen Blick auf die normale Situation in unserem Haushalt werfen. So, wie ich es nachfolgend beschreibe, war es vor der Pandemie. Home Office und Homeschooling nahmen leider etwas Einfluss darauf.
Die Rahmendaten: Mein Sohn ist 8 Jahre alt. Er besucht die 2. Klasse in der nahen Grundschule. Ihres Zeichens „Europaschule“. Was nun kaum etwas mit Medien, sondern vielmehr mit dem Sprachenangebot zu tun hat. Aber dazu ein anderes Mal gern etwas dazu.
Der Fernseher läuft im Hintergrund
Ja, der ist nahezu immer an. Zumindest bei mir. Meist im Hintergrund und nebenbei wird der Haushalt gemacht, gelesen, geputzt oder sich sonst wie betätigt. Das ist noch aus der Zeit als ich ganz allein zu Hause war und einfach eine Beschallung aus dem Hintergrund brauchte. Daran hat sich auch in den vergangenen Jahren kaum etwas geändert.
Allenfalls in den Programmen, die laufen. Doch hier haben wir stets ein Auge drauf und achten auf altersgerechte Programme. Manchmal zum Leidwesen des Kindes. Manchmal auch zu meinem. Denn Pokemon, Bakugan, Beyblade und auch Asterix laufen gern in Dauerschleife. Wobei ich aber davon begeistert bin wie gern er Wissenssendungen und auch die „Super Makler“ schaut.
Leider artete das Fernsehverhalten meines Sohnes irgendwann soweit aus, dass er auch am Wochenende viel zu zeitig aus dem Bett kroch und seine Serien schaute. Daher schoben wir vor etwas mehr als einem Jahr einen Riegel vor, disziplinierten uns selbst etwas und installierten auch eine Zeitschaltuhr. So muss der Fernseher aktiv freigegeben werden und steht vor allem dem Kind nicht mehr permanent zur Verfügung.
Leider schläft der Zwerg dadurch am Wochenende immer noch nicht länger, denn da gibt es ja noch andere Medien im Haushalt.
Kommen wir zu den Spielekonsolen
Ja, Konsolen. Es gibt eine Nintendo Switch im Haushalt. Die bekam unser Sohn damals zur Einschulung. Ganz nebenbei schwirren noch die Konsolen von uns Eltern durch den Haushalt. Game Boy, Game Boy Color, die erste Nintendo DS und die Wii sind gerade mal eine Auswahl.
Die meisten Konsolen sind nicht griffbereit und ständig verfügbar. Wir haben einiges weggeräumt und kramen es meist nur hervor, wenn es auch uns mal wieder juckt.
Bei der Nintendo Switch gibt es zum Glück die Möglichkeit eine tägliche Spielzeit zu hinterlegen. So darf unser Sohn am Tag maximal eine Stunde spielen. Und das in der Regel nur, wenn auch die Hausaufgaben fertig sind bzw. er ein kleinwenig im Haushalt geholfen hat. Zum Beispiel Geschirrspüler ausräumen oder den Müll runter bringen.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen. Zum Beispiel, wenn wir daraus einen Spieleabend machen und gemeinsam Mario Party oder Mario Karts spielen. Dann wird die Zeit in einer aktiven Familienzeit überschritten.
Tablet und Kindle
Ich gebe es zu: Mein Sohn hat beides. Das Tablet zog bei uns wegen vieler Bahn- und Autofahrten ein. Dadurch kann er Filme schauen oder mal ein Spiel spielen. Doch auch hier ist eine Eltern-App installiert und schaltet das Gerät nach einer Stunde aus.
Wir haben übrigens die Regel, dass er entweder Switch oder Tablet an einem Tag spielen darf. Und bisher hält er sich auch dran.
Der Kindle kam vom Weihnachtsmann und ist eigentlich das nützlichste Medium im Besitz des Zwerges. Er hat Bücher darauf, die er selber lesen kann. Aber auch welche die wir ihm Abends im Bett vorlesen. Sein Bücherregal war schon am Explodieren und mit dem Kindle konnten wir seinen Wissensdurst im handlicheren Format ein kleinwenig stillen.
MP3-Player, Radio, Toniebox
Zählt auch das als Medium? Wenn ja, dann muss ich sagen, dass auch das bei uns regelmäßig im Einsatz ist. Der MP3-Player kommt auch bei Autofahrt sowie dem gemeinsamen Joggen zum Einsatz. Radio und Toniebox laufen gern, während der Kleine in seinem Zimmer spielt.
Fitnesstracker
Ja, mein Sohn besitzt seit 2 Jahren eine Garmin Vivofit Junior 2. Sie ist seine Armbanduhr, sein Wecker und sein Motivator. Nicht nur ein Mal war die Uhr verschwunden. Daher geistert bereits eine zweite in unserem Haushalt herum.
Mir selbst ging es bei der Uhr nicht darum bei meinem Sohn die Schritte zu messen – auch wenn das schon recht interessant ist. Es ging vielmehr darum sein Bewusstsein für die Zeit und seine Aufgaben zu fördern. Denn mit Hilfe der Uhr kann er Punkte für Hilfe im Haushalt, Hausaufgaben usw. sammeln und diese später in zusätzliche Spielzeit oder besondere Erlebnisse umtauschen.
Medienkompetenz und Schule
Bereits seit der 1. Klasse werden die Kinder an die Nutzung von PC und Internet herangeführt. Anfangs erfolgte das ausschließlich mit dem Online-Dienst Antolin, bei dem die Kinder gelesene Bücher bewerten, Fragen dazu beantworten und damit Punkte sammeln.
Mittlerweile werden die Kinder auch dazu angehalten für den Sachkundeunterricht im Internet zu recherchieren. Im Herbst war das Thema Haustiere und nun im Frühling geht es um Nutztiere. Wobei ich das Gefühl habe, dass es vielmehr eine Elternhausaufgabe ist. Insbesondere wenn ich die Aufgabenstellung sehe und die Kinder auch ihre Quellen aufführen müssen. Ganz ehrlich: Das wurde von mir nicht mal in der 10. Klasse abverlangt. Aber mein Sohn muss es nun mit seinen 7 Jahren stemmen.
Der Medienkonsum meines 8-jährigen – Zusammengefasst
Es kommt einfach viel mit Technik bei uns zum Einsatz. Armbanduhr, Musik, Fernseher, Spielkonsole…
Natürlich hockt mein Sohn nicht permanent an irgendeinem Technikding 😉 Wir lesen zusammen ganz normale Bücher, bewegen uns viel an der frischen Luft und haben sonst auch so einige technikfreie Hobbys. Dennoch sind wir uns stets der Technik um uns herum bewusst und versuchen dem Kind eine einigermaßen gesunde Einstellung dazu mit auf den Weg zu geben. Was bei all der Technik um uns herum gar nicht so leicht ist.