Der Übergang vom süßen Kind zum Vorpubertier

Anne/ Oktober 28, 2019/ Aus dem Leben, Elternleben, Werbung

Ich hatte es vor ein paar Jahren schon befürchtet. Die Pubertät wird hart. Noch stecken wir in einer Art Vorpubertät – oder auch Milchzahnpubertät genannt – doch diese lässt schon mal all die tollen Allüren der nächsten 10 Jahre erahnen.
Versteht mich nicht falsch. Ich finde die Sprüche, die fast schon erwachsene Art und auch die Selbstständigkeit meines Sohnes klasse. Und es erfüllt mich auch mit einem gewissen Stolz. Andererseits bringt es mich schon irgendwie an meine Grenzen, ihn mal wieder ein wenig in die richtige Richtung lenken zu müssen.

Doch wo ist nur der schnucklige Zwerg hin?

Mit seinem Strubbelhaar, den großen leuchtenden Augen und dem süßen Lächeln. Es kommt mir wie gestern vor, dass ich mein kleines Seepferdchen das erste Mal erblickte und seinem Herzschlag lauschen durfte. Dabei ist es nun schon 8 ganze Jahre her!
Wie die Zeit rennt.
Ich habe auf meinem Handy ein Video vom Herbst 2015 entdeckt. Dort erzählt er so niedlich von seinem Tag und hat bis auf das leichte Stottern, den abdriftenden Gedanken und der Gestik kaum noch etwas mit dem Vorpubertier von heute zu tun.
Der Übergang vom süßen Kind zum Vorpubertier

Besonders bei der Kleidung fällt es mir auf

Irgendwie schaffte mein Sohn den nahtlosen Übergang von Jako-o (best for kids) zu FIT-Z (best for teens) und ich blieb dabei unbewusst auf der Strecke. Denn bei FIT-Z handelt es sich bereits um einen Onlineshop mit cooler Jungen- und Mädchenmode für Teenager im Alter von 8 bis 16 Jahre.
Zog er gestern noch die Shirts mit den süßen Tierchen auf der Brust an, müssen es heute neutrale, mitunter einfarbige Pullover sein. Ok, ein cooler Löwe oder ein dezenter Schriftzug sind noch erlaubt. Aber das war‘s dann auch.
Auch bei den Hosen gibt es nun Vorgaben. Früher durften es Jogginghosen sein. Mittlerweile dann doch lieber Jeans oder gar welche mit coolen Hosenträgern. Es dauert sicher nicht mehr lange und auch der Ranzen muss unbedingt durch einen stylischen Rucksack ausgetauscht werden.
Der Übergang vom süßen Kind zum Vorpubertier

Und dann noch das Thema „Haare“

Er neigte bis vor 2 Jahren zu einem ausgeprägten Strubbelkopf. Die Haare lagen nie auf einer Linie. Sie standen vielmehr in alle Richtungen ab und waren weit vom heutigen Fassonschnitt entfernt.
Versuche ich meinem Sohn die Haare cool zu stylen, kommt sofort die Hand geflogen und er bringt die Frisur wieder in Form. Ein wenig erinnert er mich dabei an meinen Bruder. Der stand als Kind und auch als Teenager immer gefühlte Stunden vor dem Spiegel. In seiner Hand Kamm und Gel. Bis auch das letzte Haar saß.
Mein Sohn befindet sich aktuell auf einem guten Weg, es auch so weit zu bringen. Auch wenn er dafür irgendwie nur die bloßen Finger braucht und selten Haargel zum Einsatz kommt.
Der Übergang vom süßen Kind zum Vorpubertier

Und was ist mit den Allüren?

Widerworte! Davon gibt es aktuell wirklich viele.
Fordere ich ihn dazu auf im Haushalt zu helfen, ist das immer mit einer Diskussion verbunden. Selten macht er etwas auf Anhieb. Ich muss ihm immer erst klar machen, warum er gerade DAS jetzt machen soll. Dabei kann er problemlos den Tischdecken und denkt dabei noch an Sachen, die ich meist vergesse. Auch saugen könnte er gut übernehmen. Ich verlange nicht von ihm das Bad komplett zu schrubben. Es sind eher kleine Arbeiten, die seinem Alter entsprechen. Und doch tut er alles, um sie nicht machen zu müssen.
Seine Widerworte beschränken sich nicht nur auf den Haushalt. Immer wieder versucht er seinen Kopf im Alltag durchzusetzen. Mit Worten, aber leider auch mit Kraft.
Aber daran arbeiten wir noch.
Der Übergang vom süßen Kind zum Vorpubertier

Bei all dem Negativen, hier mal das Positive

Ich habe einen wirklich coolen Jungen. Oh, sorry. Er ist „NICE“!
Mutig, kreativ, aufgeschlossen, hilfsbereit und begeisterungsfähig. Er teilt meine Leidenschaft zum Malen und Fotografieren, liebt gemeinsame Ausflüge und regt nur zu gern zum Sport an. Seine Wissbegierde aber auch sein sich aufbauendes Wissen überraschen und begeistern uns gleichermaßen.
So schnell die Zeit auch rannte, ich bin glücklich ihm beim Wachsen zusehen zu können. Ihn dabei zu unterstützen seine Persönlichkeit zu entwickeln und auch ein guter Mensch zu werden. Es darf aber gern etwas langsamer gehen 😉
Dieser geniale Zwerg ist unser ganzer Stolz. Und ich hoffe, dass ich bei den gemeinsamen Erlebnissen auch so klasse mit den Situationen umgehen kann wie meine liebe Sylvi – beispielsweise als ihre Tochter ihre Unterschrift fälschte 😀 Doch das wird sich noch zeigen.
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