Vegetarisch mit Liebe | Rezension
Dass ich mit dem Magen Probleme habe, ist kein Geheimnis. Bereits zu Neujahr schrieb ich über all den Spaß, den ich im vergangenen Jahr deshalb hatte.
Etwas, dass mir schnell half, meinem Magen beim Regenerieren zu helfen, war das fleischlose Essen. Ja, nennen wir das Kind beim Namen: Vegetarisch.
Ich wurde sozusagen zu einer gezwungenermaßen Teilzeit-Vegetarierin.
Ich möchte damit natürlich nicht diese Lebenseinstellung und Ernährungsweise durch meine vorangegangenen Worte herabsetzen. Nur sehe ich mich selbst als solche an und werde von den reinen Fleischessern gern so bezeichnet.
So, nun aber zum Buch.
Vegetarisch mit Liebe von Jeanine Donofrio
Es ist schwer den Inhalt eines Kochbuches wiederzugeben. Man kann ja schwer die Handlung kurz aufbereiten, oder?
Dann eben kurz zum Aufbau:
Vegetarisch mit Liebe beinhaltet – wie könnte es anders sein? – vegetarische Rezepte. Diese sind nicht nach Kategorien strukturiert, sondern nach der Hauptzutat. So geht es hier tatsächlich von Apfel bis Zucchini und nicht von Vorspeise bis Nachspeise.
Zu jeder Hauptzutat gibt es im Schnitt 4 Rezepte. Jedes recht kunterbunt und durch Fotos ansehnlich präsentiert.
Für alle, die nun neugierig wurden, gibt es hier eine Leseprobe:
Leseprobe zu Vegetarisch mit Liebe
Meine Meinung zu Vegetarisch mit Liebe
Das ist nun gar nicht so leicht. Ich stöbere wahnsinnig gern in Koch- und Backbüchern. Dementsprechend stapeln sich diese schon in meinem Regal und mein Mann lässt die eine oder andere Spitze deswegen schon ab.
So toll die Bilder in diesem Buch sind, spätestens als ich mir die jeweiligen Zutaten mal genauer ansah, war mir leider klar, dass es nichts für meine Familie ist. Wen ich daraus also etwas koche, dann wohl nur für mich allein.
Nichtsdestotrotz versuchte ich ein Rezept bei dem ich dachte, dass es meine fleischessenden Nörgler akzeptieren würden.
Ich gebe ja zu, dass ich ein kleinwenig vom Rezept abwich. Die roten Kartoffeln sahen so toll aus und lockten mich einfach. Natürlich hoffte ich, dass ich damit auch mein Kind begeistern könnte.
Mein größtes Problem war jedoch, dass ich kaum noch Kräuter im Haus hatte. Leider ist mein Mann einer von der Sorte, die gern viel würzen, aber selten zeitnah auf dem Einkaufszettel notieren, dass die Kräuter leer sein könnten. Argh! Da war ich leider schon voll dabei und die hungrigen Mäuler nörgelten schon.
Dennoch wurden die Rosmarinkartoffeln mit Zitrone gar nicht so schlecht. Ich servierte sie mit Sour Creme.
Doch meine Nörgler waren wieder mal anderer Meinung. Mein Mann aß stur und ohne Kommentar – schlechtes Zeichen! Mein Sohn nur mit sehr viel gutem Zureden und der Info, dass es nichts anderes zu essen gebe. Er aß gerade mal 2 Kartoffelstücke und ging dann freiwillig ins Bett.
Ich durfte dann sehen was ich mit den Resten anfangen konnte. So wurde darauf Bauernfrühstück, Bratkartoffeln und Co. Und natürlich durfte ich alles allein essen.
Es liegt nun definitiv nicht am Buch, dass meine Nörgler nichts davon essen wollten. Sie wollen einfach immer ihr Fleisch dabei haben.
Andere Rezepte versuchte ich nun nicht mit ihnen gemeinsam. Es ist immer mindestens eine Zutat drin, die mindestens einer von beiden nicht isst. Ein Trauerspiel 🙁
Was ich nun grundsätzlich von dem Buch halte:
Es ist schön aufbereitet, hat tolle Fotos und kreative Rezepte. Es erinnert stark an Jamie Oliver und ist auch so stabil. Sollte ich es mal in der Handtasche mit dabei haben, ist es perfekt für Selbstverteidigungszwecke.
Leider musste ich feststellen, dass die Rezepte nur begrenzt Spielraum für Änderungen lassen. Da ich hier aber einen Mann habe, der keine Tomaten, Paprika, Pilze und alle Gemüsearten, die er nicht kennt (Kichererbsen!) nicht isst, wurde es für mich schnell problematisch etwas daraus zu kochen, dass wir alle essen würden.
Und ich gebe auch zu, dass ich mit der Aufteilung so gar nicht klar kam. Nach Suppen musste ich suchen. Die waren an unterschiedlichen Stellen. Nach Salaten das gleiche. Es war eben immer nach der Hauptzutat sortiert. Für mich dann leider unpraktisch.
Hätte ich nun nicht mit meinen Nörglern eine solche Herausforderung, der dieses Buch standhalten muss, wäre meine Bewertung sicher besser ausgefallen. Leider für Teilzeit-Vegetarier nur bedingt einsetzbar. Schade.
Über die Autorin Jeanine Donofrio
Jeanine Donofrio hat jahrelang als Grafikdesignerin gearbeitet. Doch dann entdeckte sie zusammen mit ihrem Mann ihre Liebe für gutes Essen aus frischen Zutaten sowie Reisen in verschiedene Länder. Daraus entstand auch ihr Blog Love&Lemons.
2016 erschien dann auch ihr Buch mit den besten Rezepten ihres Blogs in den USA. Seit März 2017 dürfen auch wir in Deutschland in „Vegetarisch mit Liebe“ schmöckern.