Der Teufel trägt Krawatte | Rezension
Auf dieses Buch wurde ich bei der Leipziger Buchmesse aufmerksam. Gemeinsam mit Sylvie von momsfavoritesandmore.de machte ich die einzelnen Hallen unsicher und eigentlich waren wir damals schon auf dem besten Weg aus dieser Halle heraus. Denn die dortigen Aussteller trafen nicht ganz unseren Lesegeschmack.
Doch dann sah ich dieses Banner und musste unbedingt anhalten.
„Es begann alles als mein Chef mich zwang seine Freundin zu spielen.“
Na das klang doch nach einem Buch, dass ich unbedingt lesen musste!
Ich habe auch lange mit mir gehadert, ob ich die folgende Rezension wirklich verfassen soll. Aber vielleicht ist sie tatsächlich für den einen oder anderen hilfreich.
Über „Der Teufel trägt Krawatte“ von Anna Hanel
»Erpressung ist so ein böses Wort. Nennen wir es doch einen guten Deal, eine Win-Win-Situation. Du behältst deinen Job und ich hab meinen Spaß.«
Louise arbeitet für den Teufel höchstpersönlich. Denn was anderes kann ihr Chef – Frauenschwarm und Mistkerl in einem – gar nicht sein. Seit ihrem ersten Arbeitstag macht er ihr das Leben zur Hölle.
Es führt eins zum anderen – Louise muss eines Tages ihren Chef zu einem Geschäftsessen begleiten. Denn er zwang sie dazu. Doch dann hat David Markwald – der Chef aus der Hölle – einen Unfall und nichts ist mehr wie zuvor.
Ein doppeltes Spiel, viele Lügen und tatsächlich auch eine große Chance warten nun auf Louise.
Meine Meinung zu „Der Teufel trägt Krawatte“
Diesen Amazon-Bestseller haben mehr als 100.000 Leser im Internet gelesen.
Und ich frage mich: Wo kommen all diese positiven Kommentare her?
An sich ist das sicher eine interessante Story. Denn Plot und auch wie Anna mir live und in Farbe bei der Buchmesse davon berichtete, klang es wie ein Buch, dass ich unbedingt lesen muss.
Doch mich hat der dicke Wälzer mit dem ich Leute glatt erschlagen könnte echt enttäuscht und ich kam nicht ein Mal bis Seite 100.
Warum?
Rechtschreibfehler! Wirklich viele Rechtschreibfehler. Dicht gefolgt von Ausdruck und Grammatik. Aber das sollte eigentlich kein Thema sein. Immerhin gibt es gute Rechtschreibprogramme. Die kamen nur leider hier nicht zum Einsatz 🙁
Aber selbst das wäre kein Problem, wenn mir bereits die ersten Seiten nicht so arg weltfremd erschienen wären.
Denn es handelt sich nicht wirklich um den Chef. David Markwald ist der Assistent des Chefs. Steht auch so auf seiner Visitenkarte! Das wollte ich hier nur mal anmerken. Louise ist also die Assistentin des Assistenten des Marketingleiters (wenn ich mich richtig erinnere). Erwähnen wir nun, dass auch der Marketingleiter kein Chef ist!
Aber vielleicht bin ich einfach schon zu lange im Berufsleben unterwegs, um mich an einer solchen Nichtigkeit zu stören.
Aber das weltfremde setzte sich fort. Louise arbeitete seit 6 Monaten in dem Unternehmen und hat durch den Job in der Hölle ihren kompletten Freundeskreis verprellt und so gut wie kein Privatleben mehr. Erstens, wären das wirklich Freunde, dann hätten die damit kein Problem. Und zweitens, wie kann es kommen, dass man sich innerhalb der Probezeit so fertig machen lässt?
Und nun noch das i-Tüpfelchen: Die Erpressung!
Es gab keinen stichhaltigen Grund. Es handelt sich hier nicht wirklich um eine Erpressung. Denn mal wirklich: Nur weil so ein Mistkerl wie David Markwald allein zu einem Geschäftsessen erscheint, soll das ein extrem schlechtes Image für das Unternehmen bedeuten? Dadurch entstehen vielleicht noch Millionenverluste und irgendso ein Deal mit einem potenziellen Kunden platzt.
Argh!
Dafür arbeite ich selbst lange genug im Marketing und Vertrieb. Wenn ein Deal an einem Geschäftsessen scheitern sollte, dann stimmt schon mal generell was nicht. Und wenn dann noch der Assistent eines Abteilungsleiters eine solch tragende Rolle spielen soll, dann würde ich mir ernsthaft Gedanken machen was in dem Unternehmen nicht stimmt.
Sorry, Anna. Das war das schlechteste Buch seit langem. Ich kann es einfach nicht weiterlesen.
Über die Autorin Anna Hanel
Das waschechte Ruhrpott-Mädchen ist aktuell Studentin der Wirtschaftspsychologie. Bereits als Kind liebte sie es sich Geschichten auszudenken und schaffte es über Wattpad sich eine treue Leseschaft aufzubauen.