Lesesonntag: „Sterbewohl“ von Olivia Monti

Anne/ April 4, 2021/ Krimi, Leseecke, Thriller

Als ich meinem Vater dieses Buch empfahl wurde er blaß. Dabei ging es mir nicht darum was „Sterbewohl“ in diesem Buch darstellt, sondern vielmehr um die Story und Entwicklungen.

Über „Sterbewohl“ von Olivia Monti

Was tust du, wenn dein Staat dich im Rentenalter auffordert, eine Sterbepille zu schlucken, damit du der Allgemeinheit nicht zur Last fällst? Sagst du Nein und erträgst die Repressalien? Fliehst du ins Ausland? Versuchst du die Schweinerei öffentlich anzuprangern? Oder schluckst du das Gift?

Deutschland ist nur noch eine Scheindemokratie. Der Staat veranstaltet neuerdings für ältere Menschen Sterbeseminare in Luxushotels. Ihnen soll dort schmackhaft gemacht werden, Sterbewohl, eine tödliche Pille, zu schlucken, um beizeiten die Allgemeinheit zu entlasten.

Nadja, Anna, Max und Fred sind über 65 und in hellem Aufruhr. Alle vier haben vom Gesundheitsministerium eine Einladung zum Sterbeseminar ins komfortable Hotel Paradies auf Fehmarn erhalten. Offiziell ist das Einnehmen von Sterbewohl zwar freiwillig. Wie manche munkeln, kehrt aus den Hotels aber niemand mehr zurück.

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Meine Meinung zu „Sterbewohl“ von Olivia Monti

Bei diesem Buch weckte in erster Linie das Cover mein Interesse. Es ist ausgefallen und bringt den Kern ganz gut auf den Punkt. Denn grundlegend dreht sich alles um diese eine Pille, die bei der älteren Generation Angst und Schrecken verbreitet.

Es ist ein erschreckendes Thema. Immerhin will ein jeder von uns seinen Lebensabend in Ruhe verbringen und setzt hier auch auf die Unterstützung des Staats. Aber was, wenn der so verarmt ist, dass er Rentner darum bittet eher als von der Natur vorgesehen aus dem Leben zu scheiden. Grundlegend nachvollziehbar. Irgendwie auf eine verdrehte Weise. Definitiv erschreckend.

Ich hätte mir zwar einen Blick aus der „Bösewicht“-Sicht gewünscht, aber auch aus der Ich-Perspektive von Nadja konnte man erkennen wie jede einzelne Hauptfigur an der Situation gewachsen ist.

Auch wenn das Ende nahezu vorhersehbar ist, sorgten die Wendungen, Hintergründe und auch die vermittelten Gefühle für eine Menge Lesespaß. Ich kann es wärmstens empfehlen und hoffe, dass auch mein Vater „Sterbewohl“ noch eine Chance gibt.

Bewertung: 5 von 5 Sternen
Verlag:
 Neopubli GmbH
ISBN: 978-3753115603

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