Lesesonntag: „Der Nachlass – Für Rache ist es nie zu spät” von Jonas Winner

Anne/ Oktober 3, 2021/ Leseecke, Thriller

Ich wollte schon mehrfach ein Buch dieses Autors lesen. Insbesondere „Die Party“ ist schon länger auf meiner Wunschliste. Aber irgendwie bin ich derzeit ernüchtert was die Struktur in Winners Büchern betrifft und daher auch unsicher, ob ich erneut zu einem seiner Bücher greifen möchte.

Über „Der Nachlass – Für Rache ist es nie zu spät” von Jonas Winner

Hedda Laurent ist gestorben. Die Familie ist in Trauer vereint: Ihr Mann, die vier Kinder mit ihren Familien und Heddas Bruder Ruben sind nach Berlin gekommen, um Abschied zu nehmen.

Doch bei der Testamentseröffnung erleben sie eine böse Überraschung. Nur einer der Anwesenden wird Heddas beträchtliches Vermögen erben. Wer der Glückliche ist, soll ein Wettkampf entscheiden. 27 Aufgaben müssen die Angehörigen bewältigen. Nur einer kann gewinnen. Doch was ganz harmlos beginnt, droht bald zu eskalieren. Alte Konflikte und Verletzungen reißen wieder auf. Und das Spiel wird gefährlich …

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Meine Meinung zu „Der Nachlass – Für Rache ist es nie zu spät” von Jonas Winner

Das Buch klang direkt interessant und mit dem ersten Mord war man auch direkt in der Geschichte. Da war auch der Zeitsprung nachvollziehbar und zu verschmerzen. Erschien dieses Kapitel och wie eine Einführung. Leider musste ich schnell feststellen, dass dieses Buch fast nur mit Zeitsprüngen gespickt ist. Mal ist man einige Stunden vor Totensonntag, dann ist Totensonntag und mal eben so zwischendurch denkt man sich in die Kindheit der Protagonisten ein. Sind ja auch nur 50 Jahre oder so vergangen 🙁

Und dann liest man im einen Moment von dem Mord an der jeweiligen Person und im nächsten Zeitsprung ist man 1-2 Tage vor dem Mord, die Person lebt und du willst fast nix mehr über sie wissen. Denn sie stirbt ja eh und der Mörder wird dadurch auch nicht klarer 🙁

Ich hätte dieses Buch niemals als eBook lesen können. Denn immer wieder blätterte ich zurück um nachvollziehen zu können, ob der neuerliche Zeitsprung mich vor oder nach dem vorangegangenen Kapitel weiter lesen lässt. Zudem brauchte ich immer wieder die kleine Ahnentafel, um zu begreifen, ob die jeweilige Person nun Mann, Kind, Enkel oder Schwiegerkind ist. Etwa nach der Hälfte des Buches hatte ich das intus. Vorher war es eher verwirrend.

Ich war zeitweise auch verwirrt wegen diverser gesetzlicher Regelungen. Da wäre erst Mal die Sterbehilfe. Mir war gar nicht bewusst, dass diese mittlerweile in Deutschland legal ist. Doch bis ich das recherchiert hatte, hatte das Buch bei mir schon einen kleinen Minuspunkt im Hinterkopf. Dann wäre da noch das deutsche Erbrecht. Mag sein, dass man so etwas krasses wie einen Wettbewerb fürs Erbe ins Leben rufen kann. Aber nach deutschem Recht steht Familienangehörigen doch stets ein Pflichtanteil zu. Oder bin ich da komplett auf dem Holzweg?

An sich ein guter Schreibstil und eine faszinierende Idee. Aber das Buch konnte mich nicht wirklich überzeugen. Dafür waren die Zeitsprünge einfach zu viel. Eine konsequente, rote Linie wäre nach meinem Empfinden einfach besser gewesen.

Bewertung: 2 von 5 Sternen
Verlag:
Heyne Verlag
ISBN: 3453440889

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