Lesesonntag: „Frische Wunden“ von Kirsten Nähle
Der Titel und auch das Cover lockten mich sehr. Und als ich die Kurzbeschreibung las, war hin und weg. Warum mich das Buch dennoch nicht ganz überzeugen konnte, erfährst du weiter unten.
Über „Frische Wunden“ von Kirsten Nähle
Manche Wunden heilen nie…
Die Hauptkommissare Victoria Stahl und Daniel Freund werden zu einem Tatort im Würzburger Stadtwald gerufen. Eine Frau Anfang zwanzig wurde grausam getötet und mit einer Babydecke zugedeckt. Die Obduktion ergibt, dass die junge Studentin wenige Tage zuvor entbunden hat. Doch wo ist das Baby? Lebt es noch? Ist es das Motiv für den Mord?
Stahl und Freund sehen sich gleich mit mehreren Verdächtigen konfrontiert, die etwas zu verbergen scheinen. Auf der Suche nach dem Mörder und dem verschwundenen Kind entdecken die Kommissare, dass das Opfer eine Menge Geheimnisse hatte. Und dann geschieht ein zweiter Mord …
Ein weiterer schockierender Fall für die Kommissare Stahl und Freund.
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Meine Meinung zu „Frische Wunden“ von Kirsten Nähle
Ich hoffe wirklich inständig, dass deutsche Polizisten nicht so träge arbeiten. Dann kämen mindestens 80% der Mörder ohne Probleme davon. Leider hatte ich schon nach ungefähr einem Viertel der Geschichte einen Verdacht warum Lara sterben musste. Doch ich blieb dran und lass mich durch die einzelnen Gedankengänge der Ermittler sowie von Jonas, dem Freund der Ermordeten.
An sich war das Buch gut zu lesen. Zum Teil kurze Kapitel aus verschiedenen Perspektiven und Figuren mit ganz eigenen Hintergründen. Es war faszinierend wie stark Daniel Freunds private Angelegenheiten zum Tragen kamen und auch was der Mord in Victoria Stahl auslöste. Es gefiel mir auch, Jonas dabei zu begleiten, erwachsen zu werden.
Und doch war es kein vollständiger Lesespaß. Schnell musste ich feststellen, dass mir hier Wissen aus Band 1 der Reihe „Vertraute Qualen“ fehlte. Es gab immer wieder Verweise auf die tragische Geschichte und wie Stahl und Freund damals aneinander gerieten. Ganz nett, aber leider so formuliert, dass der Eindruck entsteht, diese Bände lieber nicht unabhängig voneinander zu lesen.
Und dann war es, als hätten Freund und Stahl bzw. das gesamte Team der Mordkommission ein gemeinsames Hirn rund um den Mordfall. Privat waren sie nahezu eigenständig. Aber sobald es um den Fall ging, war es merkwürdig. Victoria hatte eine spontane Idee, lässt nur einen Satz oder eine Anmerkung dazu fallen und plötzlich denken die anderen auch so. Natürlich ging das auch von den anderen aus. Es ist wie bei den Seelenverwandten, die die Sätze des anderen vervollständigen können. Aber sollte das auch bei einem solchen Kriminalfall so sein?
Bewertung: 3 von 5 Sternen
Verlag: beTHRILLED