„Mimik“ von Sebastian Fitzek

Anne/ November 20, 2022/ Leseecke, Thriller

Titel, Autor und Inhaltsbeschreibung lockten mich bereits vor Monaten und so bestellte ich es bereits damals in der Sonderedition vor.

Über „Mimik“ von Sebastian Fitzek

Die kleinsten Veränderungen im Gesicht reichen ihr, um das wahre Ich eines Menschen zu „lesen“: Hannah Herbst ist Deutschlands erfahrenste Mimikresonanz-Expertin und hat als Beraterin der Polizei schon etliche Gewaltverbrecher überführt.

Dann wird sie mit dem schrecklichsten Fall ihrer Karriere konfrontiert: Eine Frau gesteht, ihre Familie ermordet zu haben. Es gibt ein Geständnis-Video, das Hannah analysieren muss. Doch es gibt ein Problem: Die Mörderin im Video … ist sie selbst.

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Meine Meinung zu „Mimik“ von Sebastian Fitzek

Vor zwei Jahren las ich meinen ersten Fitzek. Es handelte sich um Heimweg, welches von seinen Grundzügen gar nicht so anders als die Hannah’s Geschichte erscheint. Und doch war ich von der ersten Seite an gefesselt.

Man springt ins kalte Becken und ist mitten in einer Geiselnahme, die überraschend endet. Es geht über in die Mordnacht und den Kopf des Täters oder der Täterin (?). Und direkt diesem Kapitel schließt sich der eigentlich start des Buches an. Hannah erwacht in einem schmuddeligen Motel, mit Schmerzen in der Seite und ohne jegliche Erinnerung.

Das Zusammenspiel mit dem „Chriurgen“, den Einblicken in den Kopf des Ermittlers Fadil sowie Hannah’s bester Freundin Telda waren wunderbar ausgewogen und hielten die Story am Laufen. Telda und Fadil scheinen allwissend und könnten Hannah helfen. Dennoch erscheinen sie immer wieder wie hilflose Randfiguren, die man einfach nicht in Hannah’s Blickfeld lassen möchte.

Der Chirurg schuf eine zusätzliche Brisanz. Er ist gefährlich und doch nahm ich ihn selbst kaum als solches wahr. Vielleicht lag es daran, dass er – wenn auch etwas verkrokst – doch einen gewissen Gerichtigkeitssinn aufwies und Hannah half, dem Video auf den Grund zu gehen.

Das Ende warf mich doch etwas aus der Bahn. Zwischendurch sprang ich sowieso zwischen all den möglichen Tätern hin und her. Doch das was Herr Fitzek da auf den letzten Seiten schrieb, ließ mich nicht nur schlucken sondern wühlte mich auch erst mal ordentlich auf. Damit hatte ich so gar nicht gerechnet. Auch wenn es sich im Nachhinein in den voran Kapiteln etwas andeutete.

Einen der besten Absätze möchte ich euch hier kurz als Auszug bringen:

Menschen, die mit dieser Art Unterhaltungsliteratur nichts anzufangen wussten, hielten die Leserinnen und Leser solcher Bücher oft für blutrünstig oder gar abgestumpft. Sie konnten nicht begreifen, weshalb man in einer Welt, die doch in der Realität schon voller Schrecken war, nun auch noch die Freizeit mit erfundener Gewalt verbringen wollte. Sie irrten sich. Der Schrecken der realen Welt war oftmals deshalb so entsetzlich, weil einen die Schlagzeile der Zeitung oder die kurze Reportage im Fernsehen ratlos zurückließ. Krimis und Thriller beschäftigen sich mit den Motiven und versuchten, das Unbegreifliche erklärbar zu machen. Und sie hatten oft ein Happy End. Der größte Unterschied zum echten Leben.

aus „Mimik“ von Sebastian Fitzek

Und wie wahr das ist, wird mir stets bewusst, wenn ich mit anderen über solche Bücher spreche. Daher hat sich dieser Teil so eingeprägt und mich extrem begeistert.

Übrigens war ich auch von dem Stilelement der „Splitpages“ war ich positiv überrascht. Ich frage mich zwar, ob sich diese bei eBooks ebenso gut machen, wie beim Hardcover, aber mir hat der Stil gut gefallen. Eigentlich war es ein gutes Mittel die Story flüssig ohne viel aufbauschenden Text voranzubringen.

Ich habe zur Sicherheit keine anderen Rezensionen gelesen und wollte mich lieber meine eigene Meinung bilden. Und mir gefiel dieser Thriller ausnehmend gut. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung: 5 von 5 Sternen
Verlag: Droemer Knaur
ISBN: 3426281570

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