„Die Infantin trägt den Scheitel links“ von Helena Adler

Anne/ März 25, 2021/ Leseecke, Roman

Dieses Buch war 2020 für den Deutschen Buchpreis nominiert. Tja, was soll ich sagen. Da scheiden sich die Geister. Vom Klappentext verspricht man sich ein unterhaltsames Satire-Buch. In Wahrheit erhält man dann doch etwas … anderes…

Über „Die Infantin trägt den Scheitel links“ von Helena Adler

Dass sie, die jüngste Tochter, das zarte Kind, den Bauernhof ihrer Eltern abfackelt, ist nicht nur ein Versehen, es ist auch Notwehr. Ein Akt der Selbstbehauptung gegen die Zumutungen des Heranwachsens unter dem Regime der Eltern, einer frömmelnden, bigotten Mutter und eines Vaters mit einem fatalen Hang zu Alkohol, Pyrotechnik und Esoterik.

Von den älteren Zwillingsschwestern nicht zu reden, zwei Eisprinzessinnen, die einem bösen Märchen entsprungen sind und ihr, der Infantin in Stallstiefeln, übel mitspielen, wo sie nur können. Und natürlich fehlen auch Jäger, Pfarrer und Bürgermeister nicht in dieser Heuboden- und Heimatidylle, die in den schönsten Höllenfarben gemalt ist und in der es so handfest und herzhaft zugeht wie lange nicht.

Dieses Buch ist ein Fanal, ein Feuerwerk nach dem Jüngsten Gericht unter dem Watschenbaum. Es erzählt von Dingen, als gingen sie auf keine Kuhhaut. Schrill, derb, ungeschminkt, rotzfrech und hart wie das Landleben nach dem Zeltfest und vor der Morgenmesse. Eine sehr ernste Angelegenheit, ein sehr großer Spaß!

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Meine Meinung zu „Die Infantin trägt den Scheitel links“ von Helena Adler

Der Klappentext verspricht so viel und auch das Cover lockt einen. Aber der Inhalt. Nein, einfach nein.

Übertriebene Schreibweise zu lasten der Lesbarkeit. Warum dieses Buch für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde, kann ich nicht nachvollziehen. Umständliche Sätze mit übertriebenen Formulierungen. Ich brach es bereits nach wenigen Seiten ab. Auch mein Co-Leser – mein Vater – legte es nach kurzer Zeit aus der Hand. „Was für ein Schnulli.“, war seine Aussage.

Vielleicht kam es bei Kritikern gut an. An Otto-Normalverbraucher, vielleicht auch breiter Masse scheiterte es leider. Schade. Denn die Idee scheint gut zu sein.

Bewertung: 0 von 5 Sternen
Verlag:
Jung und Jung
ISBN: 978-3990272428

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