„A Song to Drown Rivers“ von Ann Liang

"A Song to Drown Rivers" von Ann Liang

„A Song to Drown Rivers“ von Ann Liang

Einfach mal ein so ganz anderes Buch. Wahrscheinlich wäre es auch nicht auf meinem Lesestapel gelandet, wenn es mir bei Netgalley nicht reingespült worden wäre.

Über „A Song to Drown Rivers“ von Ann Liang

China um das Jahr 500. Für die Menschen in Xishis Dorf ist die bezaubernde Schönheit der jungen Frau ein Segen, der ihrer Familie Wohlstand bringen wird. Doch Fanli, der Berater des Königs, sieht sehr viel mehr in ihr: Er bietet Xishi an, sie zur Spionin auszubilden. Denn der Herrscher des verfeindeten Nachbarkönigreichs Wu ist bekannt dafür, eine Schwäche für schöne Frauen zu haben. Xishi kann die Klinge werden, die ihn mit einem Stich ins Herz zu Fall bringt.

Xishi, die bei einem Angriff von Wu-Soldaten ihre Schwester verloren hat, ist ebenso fasziniert von Fanli wie von den Möglichkeiten, die er ihr bietet. Sie lernt von ihm alles, was sie für ihre Mission braucht – vor allem zu lügen und ihre wahren Gefühle zu verbergen. Nur einander können Fanli und Xishi nicht täuschen.

Als sie schließlich an den Hof von Wu gelangt, steigt die anmutige Xishi schnell in der Gunst des feindlichen Herrschers auf. Doch mit jedem Tag wächst die Gefahr, enttarnt zu werden. Und das würde nicht nur ihren eigenen Tod bedeuten, sondern auch den des Mannes, den sie liebt …

Episch, dramatisch und wunderschön – eine große, zeitlose Liebesgeschichte vor dem Hintergrund einer chinesischen Legende

Für ihren Liebesroman hat sich die chinesische Autorin Ann Liang von der Legende von Xi Shi inspirieren lassen, einer der Vier Schönheiten des antiken Chinas. Sie erzählt meisterhaft eine feministische Neuinterpretation um die legendäre Spionin Xishi, deren Liebe ein ganzes Königreich bedroht.

Meine Meinung zu „A Song to Drown Rivers“ von Ann Liang

Das Cover reizte mich nicht so, der Klappentext dagegen schon. Ich war von „Die sechs Kraniche“ sehr fasziniert. Auch darin wurde der asiatische Flair wunderbar herübergebracht. Aber im Vergleich zu „A Song to Drown Rivers“ fand ich es trotz der magischen Elemente nachvollziehbarer.

Dieses Buch erinnert mich stark an all die asiatischen Romance-Serien, die mir bei TikTok als Werbung eingespielt werden. Es ist fast 1:1. Eine junge Frau wird in eine dramatische Situation gebracht, muss Haltung bewahren während sie mit diversen Intrigen konfrontiert wird und selbst ihre Strippen ziehen. Das selbe Schema immer wieder neu und in „A Song to Drown Rivers“ weiterverarbeitet.

Am Anfang war ich von diesem Buch verzaubert. Eine Nachkriegsstimmung in der die Bevölkerung noch nachleidet. Insbesondere, da die siegende Nation die Leute unterrückt und quält. Da ist der Hass vorprogrammiert. Aufgrund des Mordes an Xishis Schwester, während der Krieges, hat sie umso mehr Gründe die Wu zu hassen. Daher kann ich es gut nachvollziehen, dass sie sich für diesen extremen Plan bereitstellt. Jedoch hatte ich dann doch Probleme damit wie schnell sie in ihre Rolle schlüpfte. Innerhalb von 10 Wochen erlernte sie Etikette, diverse Instrumente, Tänze und so weiter. Wirklich wenig Zeit. Zudem hatte sie eigentlich ein einfaches Gemüt. Doch kaum im Reich der Wu angekommen, war sie auf einmal ein wirklich intrigantes Wesen, das alles für seine Ziele tat. Ich hatte einfach meine Probleme mit dieser extremen und scheinbar zu leichten Anpassung.

Fanli spielte nur am Anfang eine Rolle. Xishi verliebte sich in ihn bevor sie überhaupt wusste wer er ist und für welche Mission er sie braucht. Dann verbrachten die beiden etwas mehr als 10 intensive Wochen miteinander. Aber danach spielte Fanli über ein Jahr keine Rolle mehr in Xishis Leben. Da fiel es mir umso schwerer diese alles verschlingende Liebe, die Königreiche bedroht, nach zu vollziehen. Hätte er sich heimlich in den Wu-Palast geschlichen, um bei ihr zu sein. Ihr in all der Zeit Zeichen geschickt… aber nein, er hat seine Gefühle im Griff und hält lange Abstand. Da die Story aus Xishis Sicht erzählt wird, kann man seine Gefühle auch nur durch Deutungen erahnen und auf die dramatische Begegnung nach mehr als 60 % des Buches warten.

Dafür erfährt man umso mehr über den Wu-König und wie Xishi ihn um den Finger wickelt. Was ich übrigens auch schwer nachvollziehbar fand, war, dass sie ihn über ein Jahr zwar in ihr Bett ließ, aber mehr als Schlafen für den ach so mächtigen Kerl nicht drin war. Vielleicht eine typisch westliche Ansicht und diese „Reinheit“ gehört zu den chinesischen Legenden, dennoch etwas seltsam.

Nichtsdestotrotz war das Buch gut geschrieben und ich konnte mich für einige Lesestunden darin verlieren. Ich mag diese Stimmung, die aufkommt. Und diese verqueren Intrigen. Das ist im Vergleich zu meiner sonstigen Literatur doch recht erfrischend.

Bewertung: 4 von 5 Sternen
ISBN: 9783426293461
Verlag: Droemer Knaur
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Teilzeit-Alleinerziehend, Teilzeit-arbeitend, manchmal überfordert, Mama eines zuckersüßen Buben, Soldatenfrau, ein wenig verrückt und mit ganz viel Herz ausgestattet.

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